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10.11.2021 | 11:08 | Schweineseuche 
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Landes-Bauernverband fordert: Echten Schweinepest-Krisenstab einrichten!

Reitwein - Angesicht der weiter dramatischen Lage bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) fordert der Brandenburger Landesbauernverband einen echten Krisenstab beim Bund.

Afrikanische Schweinepest Brandenburg
Brandenburger Landesbauernverband fordert einen echten Krisenstab beim Bund zum Thema ASP: (c) proplanta
«Er muss funktionieren. Die betroffenen Bundesländer, Landkreise, Bauern- und Jagdverbände müssen an einen Tisch», sagte Henrik Wendorff, Präsident des Brandenburger Landesbauernverbandes, am Mittwoch auf Anfrage. In Reitwein (Landkreis Märkisch-Oderland) kamen Vertreter der Landesbauern- und Jagdverbände aus Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zusammen, um die Lage zu erörtern.

Im Oktober 2020 war bundesweit der erste ASP-Fall in Brandenburg festgestellt worden. Mittlerweile wurden mehr als 2.200 Fälle in den drei Bundesländern bestätigt. ASP ist eine schwere Virusinfektion, die ausschließlich Wildschweine und Hausschweine betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Für den Menschen oder für andere Tierarten ist die Krankheit nicht gefährlich.

«Ein Krisenstab soll funktionieren und nicht nur den Namen tragen. Informationen müssen gesammelt und danach Entscheidungen getroffen werden», betonte Wendorff. Oft würden Maßnahmen an den Grenzen der allein in Brandenburg betroffenen sechs Landkreise enden. «Es fehlt der Überblick, um die Seuche wirksam zu bekämpfen», kritisierte er.

Bei turnusmäßigen Treffen sollten Schwachpunkte analysiert und Gegenmaßnahmen veranlasst werden. «Ansonsten bleibt es dabei: die Seuche wird verwaltet und nicht bekämpft», sagte er.

Aus Sicht von Wendorff muss der Bestand der Wildschweine in dem riesigen Gebiet von Sachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern gegen Null gehen. Dafür sei für die Jäger dringend ein zentrales Entnahmekonzept erforderlich. «Ansonsten wird das Problem weiter in die Länge gezogen. Und das ist der Todesstoß für die Schweinehalter», sagte er. Bereits jetzt hat sich in der Region in Brandenburg im Vergleich zu 2020 die Zahl der Schweinehaltungen und der Tiere jeweils um ein Drittel reduziert.

Der Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Gunther Zschommler, erneuerte die Forderung an den Bund zur Ausrufung der ASP als nationale Seuche samt Beantragung der Entschädigungserlaubnis bei der EU. Sonst komme es zu einer Bedrohung für den gesamtdeutschen Schweinebestand, sagte er.
dpa/bb
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Kommentare 
Tobias Hamburger schrieb am 10.11.2021 15:30 Uhrzustimmen(8) widersprechen(1)
Die Zahl der Schweinehalter hat sich nicht wegen der ASP reduziert, sondern wegen der desolaten Preislage in der Schweinehaltung. Die ist zwar zum Teil der ASP geschuldet, aber es war auch abzusehen, daß die ASP irgendwann aus Polen zu uns rüberschwappen würde. Und die Folgen waren auch klar, was das dann bezüglich Schweinefleischexport mit sich bringen würde. Und lächerliche Vorkehrungen über Wildschutzzäune die über Kilometer gezogen werden und dann angeblich unter Strom stehen!!! Haha. das schreckt keinen Schwarzkittel ab !!!
Hat sich denn die Mehrzahl der Betriebe nicht über ASP- Versicherungen gegen die Auswirkungen der ASP abgesichert?
Eine Reduktion der Wildschweine nahe 0 hat keinerlei Auswirkungen auf die Preise. Die werden von Großhandel und von den Großschlächtern gemacht!!!
Dafür schliessen dann immer mehr kleine Metzgereien, die vernünftige Preise an Ihre Lieferanten zahlen.
Aber Immer ruhig weiter so und mit immer mehr Bürokratie....!
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