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31.08.2021 | 04:08 | Betrugsprozess 

Landwirt gesteht Betrug mit Tausenden angeblichen Bio-Schweinen

Schwerin - Ein Landwirt aus Vorpommern hat vor dem Landgericht Schwerin einen umfangreichen Betrug mit angeblichen Bio-Schweinen eingeräumt.

Angebliches Bio-Schwein?
Betrug mit angeblichen Bio-Schweinen aufgedeckt. (c) proplanta
Zwar habe sein Vater die Idee zu den Betrügereien gehabt, er aber habe sie durchgeführt, als ihr Betrieb im Landkreis Vorpommern-Greifswald zu hoch verschuldet gewesen sei, um in neue Anlagen investieren zu können, heißt es in einer zum Prozessauftakt am Montag abgegebenen Erklärung des Verteidigers.

Immer wieder habe er konventionell aufgezogene Schweine angekauft und häufig bereits am selben Tag als Bio-Schweine weiterverkauft, so der Angeklagte. Die Einnahmen seien fast komplett in den Betrieb geflossen.

Der Landwirt muss sich wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen vor, zwischen 2011 und 2013 rund 8.500 konventionell aufgezogene Schweine als Bio-Schweine verkauft zu haben. Seinen Geschäftspartnern soll dadurch ein Schaden von mehr als einer Million Euro entstanden sein. Durch die Erklärung seines Verteidigers räumte der Angeklagte eine Vielzahl der 98 ihm vorgeworfenen Fälle ein.

Das Gericht deutete an, dass ein Teil der als kriminell ermittelten Verkaufsfälle eingestellt werden könnte. Gegebenenfalls könne der Angeklagte, auch wegen seines Geständnisses, mit einer Strafe rechnen, die zur Bewährung ausgesetzt wird.

Der Prozess wird Mitte September fortgesetzt. Das Gericht hat bis November elf Verhandlungstage eingeplant. In einem ähnlichen Fall war im April dieses Jahres ein Landwirt aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim vom Landgericht Schwerin zu zwei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
dpa/mv
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