Seit der amtlichen Bestätigung des ersten Falles vor einem Jahr habe sich die
Tierseuche zu einem Flächenbrand entwickelt, sagte der Präsident des Landesjagdverbandes, Dirk-Henner Wellershoff, am Donnerstag in einer Mitteilung.
Der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff, forderte dringend ein Unterstützungsprogramm für
Schweinehalter in den betroffenen Gebieten. Konkret bedeute das den Ausgleich von Verlusten aufgrund behördlicher Anordnungen sowie die Förderung nur der vorübergehenden
Stilllegung der Schweinehaltung. «Ansonsten geht uns dort die Schweinehaltung für immer verloren», sagte Wendorff.
Beide Verbände appellierten an die Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene, alle Kräfte für die Umsetzung als richtig erkannter Maßnahmen zu mobilisieren. Der zweite Zaun an der Grenze zu Polen müsse so schnell wie möglich fertig gestellt werden, um den Seuchendruck aus Polen zu minimieren, sagte Wendorff. Auf keinen Fall dürften sich Baumaßnahmen wieder über viele Monate hinziehen.
Auch müsse konsequent das
Schwarzwild bejagt werden, um die
Seuche zu tilgen und «weiße Zonen» möglichst wildschweinfrei zu bekommen, sagte Wendorff. Der Landesjagdverband forderte die Bereitstellung mobiler Kühlzellen in ausreichender Zahl sowie eine attraktive Abnahmegarantie für erlegtes Schwarzwild aus dem gefährdeten Gebiet. Über ein Online-Portal können
Jäger aus dem gefährdeten Gebiet sich Hilfe bei anderen Jägern für die Wildschweinjagd suchen.
Seit dem den ersten Nachweis der
Schweinepest am 10. September 2020 im Landkreis Spree-Neiße sind alle sieben Landkreise an der Grenze zu Polen betroffen. Die Tierseuche wurde bislang nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts bei 1.649 Wildschweinen und in drei Hausschweinbetrieben (Stand: 3. September) festgestellt. Die
Viruserkrankung ist für Haus- und
Wildschweine tödlich.