EPetras schrieb am 11.02.2010 12:21 Uhr | (40) (43) |
Freilandhalter werden in Deutschland massiv druch die Planungsunsicherheit aufgrund der immer noch wie ein Damoklesschwert über ihr schwebenden generellen Stallpflicht - die im Ausland so nicht besteht! - benachteiligt!
Dies sollte endlich geändert werden, da Freilandtiere nachweislich nicht stärker gefährdet sind als Stalltiere. So waren die Infektionen der Ausbrüche in Brandenburg nachweislich auch auf die Geflügelindustrie (Verfütterung von Geflügelabfällen von Tiefkühlgeflügel an die Tiere) zurückzuführen, wie sogar das Friedrich-Löffler-institut (FLI) zugibt. In Wermsdorf waren nur die Stalltiere betroffen, bei den Einzelbefunden handelt es sich mti ziemlicher Sicherheit um Laborfehler, (genauer beschrieben unter wwww.wai.netzwerk-phoenix.net), die ja im Rahmen der normalen Fehlerquote liegen, die man aber keinesfalls zur Grundlage einer so weitreichenden Entscheidung machen sollte!
Tatsache ist, dass es sowohl LPAIV (einfache Geflügelgrippe) als auch HPAIV (höher pathogene Variante H5N1) weltweit sehr oft in geschlossenen Ställen auftrat und kein einziger Fall einer Übertragung durch Wildvögel nachgewiesen werden konnte. Alle aufgedeckten Fälle wurden durch Vektoren der Geflügelindustire verursacht. Würde man in Stallhaltung die gleichen serologischen Tests durchführen, wie im Freiland, würde man auch in den Ställen viel mehr finden - doch das unterlässt man wohlweislich.
Hier wird ganz eindeutig mit zweierlei Maß gemessen!
Wir fordern daher - gemeinsam mit 15 weiteren Verbänden aus Landwirtschaft und Tierschutz - die sofortige Aufhebung der generellen Stallpflicht, wie es im Ausland schon der Fall ist!
Wir fordern eine Gleichbehandlung von Stall- und Freilandbetrieben in Bezug auf die Testauflagen, denn man findet nur, wo man auch sucht. Da diese Forderung zu einem Aufschrei der Stallbetreiber führen wird, sollte man die Tests im Freiland denen der Stallbetriebe angleichen. Eine Gefahr für die Bevölkerung hat zu keiner Zeit druch HPAI/H5N1 in Deutschland bestanden. Dei Ware der geschlossenen Stallbetriebe in Schwandorf/Wachenroth (Wichmann) gelangte in den Handel und wurde verzehrt. Auch das Tiefkühlgeflügel, von dem die Abfälle stammten, wird menschliche Konsumenten in Deutschland gefunden haben. Dennoch sind keine Humanfälle in Deutschland bekannt.
Fazit: Eine stärkere Kontrolle der Geflügelindustire ist wünschenswert, allein schon wegen der Salmonellen und Campylobakter, die dort oft in resistenter Form hausen.
Die Stallpflicht für Freilandgeflügel ist dagegen völlig unverhältnismäßig und schnellstens aufzuheben. Selbst wenn tatsächlich ein Risiko bestünde und die Laborfehler keine wären, so wäre dies derart gering, dass es derart einschneidende Maßnahmen nicht rechtfertigt - es besteht ja zudem auch bei Stallhaltung, wie die Ausbrüche zeigen!
Elisabeth Petras
Politischer Arbeitskreis für Tierrechte in Europa (PAKT) e. V.