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28.05.2014 | 09:48 | Veterinärmedizin 

Leichte Aufwärtstendenz im Tierarzneimittelmarkt

Dresden/Bonn - Der Tierarzneimittelmarkt in Deutschland stagnierte im Jahr 2013 mit leichter Aufwärtstendenz von 1,1 Prozent und belief sich auf 747 Millionen Euro.

Tierarzneimittel
(c) Tobilander - fotolia.com
Zum leichten Wachstum trugen vor allem Nutztierimpfstoffe und die pharmazeutischen Spezialitäten bei. Dies erläuterte die neue Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V., Dr. Sabine Schüller, anlässlich der 28. Mitgliederversammlung am 23. Mai in Dresden.

Das Impfstoffsegment sei um 4,2 Prozent gewachsen, so die Geschäftsführerin. Vorrangig hätte der verstärkte Einsatz von Impfstoffen im Geflügel- und Schweinebereich dazu beigetragen, während Rinderimpfstoffe eher stagnierten. „Impfungen werden von Nutztierhaltern in allen Bereichen als wichtiges Instrument der Vorbeuge genutzt“, erläuterte Dr. Sabine Schüller weiter.

Die Situation bei Hund und Katze bezeichnete sie jedoch als unbefriedigend. Bei den pharmazeutischen Spezialitäten setze sich die positive Entwicklung der Vorjahre fort. Hierzu hätten maßgeblich innovative Produkte für neue Krankheitsbilder im Kleintierbereich wie Epilepsie, Stoffwechselerkrankungen und Erkrankungen im Bereich Innere Medizin, z. B. Nierenerkrankungen, beigetragen.

Im Kleintierbereich sei es witterungsbedingt vor allem bei Floh- und Zeckenmitteln zu Einbrüchen gekommen. „Allerdings hat gerade dieses Segment aufgrund der neuen Markteinführungen das Potential, zukünftig wieder zum Wachstum des Marktes beizutragen“, ergänzte Schüller.

Wegen der neuen Regelungen zum verantwortlichen Umgang mit Antibiotika sei in diesem Bereich mit einer weiteren Stagnation zu rechnen. Der Impfstoffsektor werde dagegen stark von den Nutztierbeständen beeinflusst. Derzeit seien die Milchviehbetriebe bestrebt, ihre Bestände weiter aufzustocken. Als Ursache nannte Schüller den anstehenden Wegfall der Milchquote. Im Schweinebereich profitiere Deutschland zur Zeit noch von der rückläufigen EU-Produktion.

Viele Neuerungen in der Gesetzgebung



„Inhaltlich war die Verbandsarbeit im Berichtsjahr durch die Novellierung des Arzneimittelgesetzes geprägt“ erläuterte der Vorsitzende des BfT Jörg Hannemann. Mit der 16. AMG-Novelle würden umfangreiche Regelungen zur Anwendung von Antibiotika beim Nutztier eingeführt und die Rolle von Landwirten und Tierärzten zur kontrollierten Anwendung von Tierarzneimitteln unterstrichen. Ergänzt werde das Rahmenwerk durch die Überarbeitung des Leitfadens zur oralen Medikation. Als Neuerungen nannte Hannemann u.a. die Einführung von Fortbildungsverpflichtungen für Tierärzte und Tierhalter sowie die Aufnahme eines betriebsindividuellen Risikomanagementsystems.

„Auch auf europäischer Ebene laufen derzeit wichtige Vorhaben im Bereich Tiergesundheit“, führte der BfT-Vorsitzende weiter aus. Man erwarte dringend den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Revision der europäischen Tierarzneimittelgesetzgebung.

Auf EU-Ebene habe man intensiv für das Modell 1-1-1, ein Dossier, ein Review und eine europaweite Zulassung, geworben. Parallel sei an der Verbesserung der Abläufe bei der Zulassung von Tierarzneimittel gearbeitet worden. Als weitere wichtige Vorhaben auf europäischer Ebene nannte er die Überarbeitung der Europäischen Tierarzneimittel-Richtlinie sowie das EU-Tiergesundheitsgesetz (Animal Health Regulation), bei dem über 40 verschiedene Rechtsakte in einem Regelwerk zusammengeführt werden.

Ein erfolgreiches Resümee zog Hannemann mit Blick auf die Initiative Kleintiergesundheit, die seit nunmehr fünf Jahren mit wachsendem Erfolg Tierhalter über relevante Gesundheitsaspekte bei Hund und Katze informiere. (BfT)
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