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28.05.2015 | 08:36 | Schweinezucht 

Leicoma - die am stärksten gefährdete Schweinerasse in Deutschland

Bonn - Eine Interessensgemeinschaft versucht, die am meisten gefährdete deutsche Schweinerasse zu erhalten. Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt in der BLE sucht Unterstützer für die Initiative.

Schweinezucht
(c) proplanta
Das Leicoma Schwein zeichnet sich durch hohe Fleischqualität sowie Robustheit aus. Einige Bundesländer bieten bereits Förderung für die vom Aussterben bedrohte Schweinerasse an.

Laut der Roten Liste einheimischer Nutztierrassen der BLE ist das Leicoma Schwein die am meisten gefährdete einheimische Schweinerasse. Daher soll schnellstmöglich ein Zuchtprogramm zum Erhalt dieser vielversprechenden Schweinerasse starten.

Es bildet sich derzeit eine Interessensgemeinschaft, welche die Zucht, Haltung und Vermarktung des Leicoma Schweins voranbringen möchte. Hierfür werden interessierte Züchter, Schweinehalter sowie Verarbeiter und Vermarkter gesucht. Auch wird seit jüngstem in Sachsen-Anhalt und in Nordrhein-Westfalen eine Förderung für das Leicoma Schwein angeboten.

Das Leicoma Schwein – eine Rasse für den Premiummarkt



Das herausragende Merkmal der Schweinerasse ist die hohe Fleischqualität, welche ideal für die Erzeugung von Qualitätsschweinefleisch im Hochpreissegment ist. Diese günstige Eigenschaft hat das Leicoma Schwein vom Duroc Schwein geerbt, das maßgeblich an der Entstehung der Leicoma Rasse beteiligt war. Ein weiterer Vorzug des Leicoma Schweins ist seine Robustheit.

Landwirtschaftlicher Strukturwandel bedroht einheimische Rassen



Trotz dieser Vorzüge ist das Leicoma Schwein heute vom Aussterben bedroht. Die Rasse wurde in Mitteldeutschland gezüchtet, einer Region mit den fruchtbarsten Böden Deutschlands. Ab den 1990er-Jahren gaben viele Betriebe die Schweinezucht aufgrund geänderter ökonomischer Rahmenbedingungen auf. Sie spezialisierten sich auf den Marktfruchtanbau, der durch die sehr guten Böden begünstigt wurde. Damit nahm der Bestand des Leicoma Schweins rasch ab. Heute stehen die letzten Zuchttiere dieser Rasse auf nur noch einem Betrieb in Kleinleitzkau (Sachsen-Anhalt).

Damit ist das Leicoma Schwein vom Aussterben bedroht. Grundlage für diese Bewertung sind die jährlichen Erhebungen der Zuchttierbestände aller in Deutschland laut dem Tierzuchtgesetz gezüchteten Nutztierrassen. Basierend auf diesen Zahlen stuft der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen die einheimischen Rassen in jeweils eine von vier Gefährdungskategorien ein. Ziel ist die Erhaltung einheimischer Nutztierassen als Ressource für eine innovative Tierzucht und als Kulturgut.

Kontakt



Wer Interesse hat, die Erhaltung des Leicoma Schweins aktiv zu unterstützen, kann sich an das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der BLE wenden: info@ble.de oder telefonisch unter 0228/ 68 45 -3694.

Nähere Informationen zu gefährdeten einheimischen Nutztierrassen gibt es unter www.genres.de/haus-und-nutztiere/gefaehrdung/. Daten zur Bestandssituation sämtlicher, in Deutschland gezüchteter Rassen finden sich in der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland bei der BLE (TGRDEU) unter http://tgrdeu.genres.de. (ble)
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