Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag (15.3.) mitteilte, nahm die Produktion in den Betrieben mit mindestens 3.000 Hennenhaltungsplätzen gegenüber 2020 um 107,6 Millionen Stück oder 0,8 % auf die neue Rekordmarke von 13,04 Milliarden Eiern zu.
Verantwortlich dafür war zum einen der um 0,5 % auf 43,16 Millionen Tiere angewachsene Legehennenbestand; zum anderen nahm die Zahl der durchschnittlich gelegten Eier je Tier und Jahr um 0,3 % auf 302,2 Stück zu.
Erstmals gab es 2021 mehr als 50 Millionen Haltungsplätze für Legehennen in Deutschland; die Erzeuger stockten ihre Kapazitäten im Vorjahresvergleich um 1,3 % auf 50,27 Millionen Plätze auf. Diese waren im Jahresmittel zu 85,9 % ausgelastet.
Zum Wachstum der bundesdeutschen
Eiererzeugung trug laut den Statistikern aus Wiesbaden im vergangenen Jahr die
Biohaltung wesentlich bei. Die ökologischen Erzeuger weiteten ihre Haltungsplätze gegenüber 2020 um 9,2 % auf 6,50 Millionen aus und hatten mit 5,81 Millionen Tieren 9,0 % mehr Hennen in der Produktion.
Folglich legte die Bioeiererzeugung deutlich zu, und zwar um 10,4 % auf 1,72 Mrd Stück. Der Anteil dieser
Haltungsform an der Produktion kletterte von 12,1 % auf 13,2 %; rund jedes achte Ei kam damit 2021 von einem Biohof.
Rückgänge bei Freilandhaltung
Der Großteil der in Deutschland produzierten Eier stammte laut Destatis allerdings weiter aus der Bodenhaltung, die es auf einen Anteil von 61,8 % brachte. Die entsprechende Erzeugung nahm gegenüber 2020 um 1,1 % auf 8,06 Milliarden Stück zu.
Dabei wuchsen die Zahl der Haltungsplätze um 1,9 % auf 31,53 Millionen und der durchschnittliche Bestand um 0,7 % auf 26,56 Millionen Tiere. Ein Teil der Zunahme dürfte allerdings auch auf das Geflügelpestgeschehen zurückzuführen sein, welches 2021 vor allem zu Lasten der
Freilandhaltung ging.
Entgegen dem zuvor langfristig positiven Trend nahm bei den Freilandbetrieben die Zahl der gehaltenen Hennen im Vorjahresvergleich um 3,6 % auf 8,48 Millionen Tiere ab; die betreffende
Eierproduktion war um 3,9 % auf rund 2,54 Milliarden Stück rückläufig. Damit sank der Anteil an der Gesamterzeugung um einen Prozentpunkt auf 19,5 %.
Weiter auf dem Rückzug war erneut die Haltung in Kleingruppen in ausgestalteten Käfigen, die 2025 gänzlich auslaufen wird. Der Legehennenbestand dieser Produzenten ging gegenüber 2020 um 4,8 % auf 2,32 Millionen Tiere zurück, die Eiererzeugung um 4,8 % auf 718 Millionen Stück. Der Anteil dieser Eier an der Gesamtproduktion lag damit zuletzt nur noch bei 5,5 %.
In Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt ist diese Haltungsform in der
Legehennenhaltung laut Destatis bereits gar nicht mehr vertreten.
Noch viele Hennen im Käfig
In der Europäischen Union kann sich die deutsche Legehennenhaltung in punkto
Tierwohl durchaus sehen lassen. Die für 2020 vorliegenden Daten zeigen, dass hierzulande der Anteil der in ausgestalteten Käfigen gehaltenen Tiere mit 5,6 % deutlich unter dem Durchschnittwert aller Mitgliedstaaten von 48,0 % lag.
Mit Anteilen von mehr als 80 % ist die Haltung von Käfighennen in Polen, Portugal, Litauen und Estland noch sehr weit verbreitet, Spanien kommt auf knapp 78 %. In Österreich und Luxemburg wurde die
Käfighaltung dagegen bereits vollkommen abgeschafft.
Bei der ökologischen Haltung von Legehennen führte Dänemark das Ranking mit einen Anteil von 31,0 % an; dahinter folgten Luxemburg mit 24,4 % und Schweden mit 14,7 %. Deutschland lag mit einem Biohennenanteil von 13,0 % auf Rang vier, und auch in Frankreich und Österreich waren mehr als 10 % des Gesamtbestands dieser Haltungsform zuzurechnen.
Im EU-Durchschnitt wurden 6,2 % der Tiere für die ökologische Eierproduktion genutzt. Auch bei der Freilandhaltung lag die Bundesrepublik mit einem Anteil von 21,2 % in der Führungsgruppe; europaweit wurden 11,9 % der Hennen draußen gehalten.
Zudem war rund ein Drittel der Legehennen in den Mitgliedstaaten der
Bodenhaltung zuzuordnen, die in Deutschland, den Niederlanden und Österreich mit jeweils gut 60 % die dominierende Produktionsform war.