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06.04.2014 | 08:03 | Schafhaltung in Deutschland 

Mehr Anerkennung für Schafhalter

Hannover - Schafe haben einen hohen Nutzen und eine geringe Wertschätzung - sie halten zwar Heideflächen kurz und Deiche stabil, aber ihr Fleisch und ihre Wolle stehen in Deutschland nicht an erster Stelle der Beliebtheitsskala.

Schäfer bei der Arbeit
(c) proplanta
Reich werden die Schäfer durch den Verkauf ihrer Tiere nicht. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, fordern die Schafhalter deshalb eine gesellschaftliche Anerkennung ihrer Leistungen.

„Wir machen alles, was Gesellschaft und Politik fordern; und trotzdem werden unsere Anliegen nicht gehört“, sagt Carl Lauenstein, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL). Er stellt mit Sorge fest, dass bei der nationalen Ausgestaltung der Agrarreform bis 2020 keine klar erkennbaren Signale sichtbar sind, die den Anliegen und Sorgen der Schafhaltung Rechnung tragen.

Es sei alarmierend, dass seit Jahren sowohl bei der Zahl der Schafhalter wie auch der gehaltenen Schafe ein massiver Rückgang im gesamten Bundesgebiet seitens der Politik stillschweigend hingenommen wird.

„Die besonderen gesellschaftlichen Leistungen der Schafhaltung im Rahmen des Küstenschutzes sowie der Landschaftspflege sind nur dann langfristig zu sichern, wenn die Förderung auch gezielt an die Weidetierhaltung und ihre Leistungen gebunden wird“, sagt Lauenstein.

Zudem sollten Zwischenfrüchte als Greeningmaßnahme aufgenommen werden, die durch Schaf- und Ziegenhaltung zu beweiden sind und eine besondere ökologische Wertigkeit erhalten. Außerdem würden die Schafhalter die Ausdehnung von „zahlungsanspruchsberechtigten Flächen“ begrüßen. Sie sollte in der nationalen Ausgestaltung soweit gefasst werden, dass alle durch die Schaf- und Ziegenhaltung gepflegten Flächen berücksichtigt werden.

Ein weiteres Problem der artgerechten Landschaftspflege ist der häufige Verlust der Ohrmarken. „Daraus folgende Sanktionen führen oft zur Abschaffung von Schaf- und Ziegenhaltungen als Betriebszweig“, hat Lauenstein festgestellt. Er sieht zwischen der Gemeinsamen Agrarpolitik Europas (GAP) und der Kennzeichnungsregelung keinen fachlichen Zusammenhang.

2013 waren in Niedersachsen 11.400 Schafhalter mit 230.000 Tieren bei der Tierseuchenkasse registriert. Lediglich rund 1.000 Betriebe erwirtschaften mit der Schafhaltung ihren Lebensunterhalt. Ihre 155.000 Schafe weiden hauptsächlich an den Deichen, in der Diepholzer Moorniederung oder in der Lüneburger Heide. Vor zehn Jahren konnten noch 3.680 Schäfer von ihren insgesamt 266.000 Tieren leben. (LPD)
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