Zudem solle ein Fonds eingerichtet werden, damit in Biberrevieren Flächen angekauft werden können, hieß es in einer Stellungnahme der Naturschützer vom Mittwoch. Für die Auenlandschaften müssten Konzepte entwickelt werden, wie diese den Standorten angepasst bewirtschaftet werden könnten. «Während unserer Beratungstätigkeit haben wir festgestellt, dass Konflikte mit dem Biber meistens dort entstehen, wo der Mensch die Auen intensiv nutzt und nah an die Gewässer heran wirtschaftet», erklärte Marcus Orlamünder, der Projektkoordinator des Nabu-Projektes «Bibermanagement in Thüringen».
Mit seinen Bautätigkeiten an den Gewässern helfe der Biber beim
Hochwasserschutz und bei der Flussrenaturierung. Wo die Tiere auftauchten, profitierten auch viele weitere Tier- und Pflanzenarten. «Wir müssen diese Leistungen anerkennen und zulassen, dass sich Biber in unserer
Landschaft wieder frei ausbreiten können», sagte der stellvertretende Vorsitzende des Nabu in Thüringen, Martin Schmidt.
Nach Angaben des Nabu war der Biber über 400 Jahre aus Thüringen verschwunden. Mitte des 19. Jahrhunderts habe er in Deutschland als fast ausgestorben gegolten. Seit 2007 sei der Biber wieder dauerhaft zurück in Thüringen und breite sich langsam, aber stetig aus.