«Hierfür werden wir die Förderung noch einmal gut aufstocken», teilte eine Sprecherin des Ministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Die Weidetierhaltung entwickle sich aber auch unabhängig von der Rückkehr des Wolfes rückläufig.
Weil Schafe und Ziegen zur Pflege der
Landschaft beitragen, fördere das Land die Weidetierhaltung. Dies sei nicht ausreichend. Daher setze sich Hessen für eine Förderung der Weidetierhaltung über die gemeinsame
EU-Agrarpolitik ein.
Auch der der Umweltverband Nabu hält eine weitergehende Förderung im
Agrarbereich für notwendig. So sei Zahl gehaltener Schafe in Hessen von 2007 bis 2017 von etwa 194.000 auf etwa 165.000 Tiere zurückgegangen.
Da Preise für Fleisch und Wolle nicht kostendeckend seien, sind die
Betriebe aus Sicht des Umweltverbands auf öffentliche Zuwendungen und Vergütungen angewiesen. Weil die Betriebe eine wichtige Funktion für
Naturschutz und
Landschaftspflege übernähmen, seien höhere Fördersätze gerechtfertigt.
Mit Blick auf den Umgang mit Wölfen, meldet der Nabu aber Zweifel am jüngsten
Gesetzentwurf zum Abschuss der Tiere an. Nach einem Kabinettsbeschluss sollen Wölfe künftig leichter abgeschossen werden können, wenn sie Schafe und andere Nutztiere reißen. Vom Nabu hieß es dazu, mehr Abschüsse seien nicht geeignet, die Sorgen hessischer Schafhalter zu mildern. So stünden Verluste durch den Wolf nicht im Verhältnis dazu, wieviele Tiere aus anderen Gründen zu Tode kommen.
Ohne besondere Vorfälle verendeten allein in Hessen jährlich etwa 15.000 Schafe. Diese Zahl habe die Hessische
Tierseuchenkasse angegeben, wie aus einer Vorlage des Umweltausschusses des Landtages hervorgehe.
«Meist handelt es sich um Totgeburten oder um kranke Tiere, die auf der Weide verenden», sagte ein Nabu-Sprecher. Demgegenüber seien etwa 2017 in Hessen 13 Schafe beziehungsweise Ziegen von Wölfen gerissen worden.