Die Zahl der Kühe sinkt in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren. Zwar ist die Eigenversorgung Deutschlands mit Milch sichergestellt, aber die Preise steigen. Das liegt allerdings an einem anderen aktuellen Phänomen. (c) proplanta
Bei der jüngsten
Viehzählung am 3. November 2021 standen 153.200 Tiere in den Ställen, wie das Statistische Amt des Landes mitteilte. Ein Jahr zuvor seien es noch 159.100 gewesen und noch ein Jahr davor 161.900.
Der
Landesbauernverband reagierte alarmiert auf den anhaltenden Abwärtstrend. In den Jahren 2015 bis 2020 sei die
Lieferung von konventioneller Milch aus Mecklenburg-Vorpommern wie auch aus Ostdeutschland insgesamt um zehn Prozent zurückgegangen, sagte Verbandssprecherin Bettina Schipke der Deutschen Presse-Agentur.
Wachsender ökonomischer Druck habe viele Milchbauern zum Aufgeben gezwungen. Regelmäßig beklagten sich die Landwirte über die aus ihrer Sicht zu niedrigen Preise, die sie von den
Molkereien für ihre Milch bekamen.
Aktuell stehen die Milchbauern in Mecklenburg-Vorpommern Schipke zufolge einer nicht abschätzbaren Entwicklung von Futter-, Wasser- und Energiekosten gegenüber. Es falle ihnen schwer, optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Um die
Versorgung Deutschlands mit eigener Milch muss man sich dennoch vorerst keine Sorgen machen. Der Grad der
Selbstversorgung liege bei knapp 112 Prozent, sagte Schipke.
Der aktuelle Preisanstieg bei Milch und Milchprodukten habe weniger mit der Verfügbarkeit zu tun als mit dem Anstieg der Preise für Energie,
Kraftstoffe und andere Betriebsmittel. Vollmilch war laut Statistischem Landesamt im März in
MV 4,4 Prozent teurer als im März 2021. Bei Käse betrug die
Preissteigerung 8,5 Prozent und bei Butter sogar 19,2 Prozent.