Wie der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) am Dienstag (13.3.) in Bonn mitteilte, wurden gemäß den vorläufigen Daten der amtlichen Statistik von Juli 2015 bis Juni 2016 bundesweit 23,39 Mio. t Mischfutter hergestellt; damit lag die Produktion nur um knapp 170.000 t oder 0,7 % unter der Vorjahreslinie.
Regional kam es dem DVT zufolge allerdings zu unterschiedlichen Mengenverschiebungen je nach Region und Hauptmischfuttersorte. In den südlichen und östlichen Bundesländern lag die Mischfutterherstellung sortenübergreifend unter dem Niveau von 2014/15. Besonders im Osten fiel das Minus mit 5,0 % auf knapp 3,32 Mio. t deutlich aus. Im Norden mit den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen als Regionen mit intensiver Nutztierhaltung stand dem ein leichtes Produktionsplus von 0,2 % gegenüber. Auf die „Region Nord“ entfallen mit 17,22 Mio. t inzwischen gut 73 % der gesamten Herstellungsmenge. Die „Region Süd“ mit Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland- Pfalz und dem Saarland verzeichnete einen Umsatzrückgang um 1,1 % auf etwa 3,05 Mio. t.
Im neu begonnenen Wirtschaftsjahr 2016/17 zeichnet sich laut DVT „eine vorsichtig optimistische Tendenz“ für den Mischfutterabsatz ab. Grund dafür seien zum einen die sich verbessernde Lage auf dem Schweinemarkt sowie die Prognosen für wieder steigende Milchpreise. „Zum anderen präsentiert sich der Mischfutterindustrie auf absehbare Zeit eine ausreichende Rohwarensituation bei den wichtigen Energie- und Eiweißfutterlieferanten“, erklärte der Sprecher der DVT-Geschäftsführung, Dr. Hermann-Josef Baaken. Er riet den Landwirten, diese gute Gelegenheit zu nutzen, um die Versorgung ihrer Tiere für die kommenden Monate mit Mischfutterkontrakten sicherzustellen.
Mehr Rinderfutter verkauftZur Herstellung der einzelnen Hauptmischfuttersorten stellte der Branchenverband fest, dass das Ergebnis für Rinderfutter 2015/16 entgegen den Erwartungen gestiegen sei, nämlich um 0,9 % auf 6,60 Mio. t. „Trotz der zeitgleich widrigen Preissituation auf dem
Milchmarkt wurde in der Landwirtschaft an dem Einsatz von Milchleistungsfutter offenbar nicht gespart“, stellte Baaken hierzu fest. Die Herstellung von Schweinemischfutterwurde im vergangenen Wirtschaftsjahr indes um 1,8 % auf 9,67 Mio. t gedrosselt.
Der DVT verwies auf den entsprechenden Abbau der Schweinebestände. Der Verkauf von Legehennenfutter nahm gegenüber der Menge von 2014/15 um 0,9 % auf 2,30 Mio. t zu, während sich der Absatz von Mastgeflügelfutter um 1,6 % auf 4,11 Mio. t verringerte. Aus diesen Zahlen lässt sich dem DVT zufolge ableiten, dass sich die Legehennenhaltung in Deutschland im Wiederaufbau befindet, der Mastbereich nach Jahren des Aufschwungs aktuell jedoch keine Zuwächse mehr verbucht.