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25.02.2011 | 08:47 | Zur Meldung "Futteröl nach Kontrolle gesperrt" 

NABU und AÖL kritisieren Agrarpolitik in Baden-Württemberg

Stuttgart/Esslingen - Der NABU Baden-Württemberg und die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AÖL) können trotz der erfolgreichen Kontrolle einer Futterprobe auf Dioxin keine Entwarnung geben.

Kühe
„Eine erfolgreiche Kontrolle ist gut. Noch wichtiger wäre jedoch, dass die Ursachen für die Futtermittelskandale endlich abgeschaltet werden. Und die liegen vor allem in einer verfehlten Landwirtschaftspolitik“, sagen der Bioland-Geschäftsführer Christian Eichert und der NABU-Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann. „Wenn sich in den Futtertrögen unserer Tiere nur noch Soja aus Südamerika, Palmöl aus Indonesien, Speisefette verschiedenster Herkünfte, Hormone und Co. mischen, läuft etwas schief in unserer Landwirtschaft. In eine Kuh gehören Wasser, Heu, Futterpflanzen aus der Region und im Sommer frisches Gras auf der Weide. Und sonst nichts.“ Abhilfe könne eine starke heimische Landwirtschaft schaffen, wenn sie ökologischer ist und kleinere Kreisläufe aufweist. Damit gebe es weniger Möglichkeiten zu panschen. Zudem ließe sich heimische Bioware leichter kontrollieren als importierte.

Die umweltfreundliche Landwirtschaft ist längst vorhanden: „Die Mitgliedsbetriebe der Öko-Anbauverbände verwenden betriebseigenes Futter oder kooperieren mit Ökobetrieben aus der Nachbarschaft. Ein Zukauf ist nur aus biozertifizierten Futtermittelmühlen möglich. Die gesamte Futtermittelkette ist transparent“, bringt es Christian Eichert auf den Punkt. Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau fordert gemeinsam mit dem NABU: „Minister Köberle soll sich stärker für die heimische ökologische Landwirtschaft einsetzen. Das wäre für die Verbraucher gut und es wäre gut für regionale, nachhaltige Wirtschaftskreisläufe“, so Eichert und Baumann unisono.

Die Realität sieht jedoch anders aus. Beispielsweise können seit dem 2. Januar dieses Jahres baden-württembergische Landwirte keine Förderanträge für die Umstellung auf ökologischen Landbau mehr stellen. „Die Wiederaufnahme der Umstellungsförderung für die ökologische Landwirtschaft und die gezielte Förderung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus wären notwendige und glaubhafte Zeichen für einen nachhaltigen Verbraucherschutz“, fordert Christoph Zimmer von der Arbeitsgemeinschaft Ökologische Landwirtschaft die Behörden auf. „Solange solche konkreten Schritte ausbleiben sind „Erfolgsmeldungen“ wie die Pressemitteilung des MLR nur leeres Wahlkampfgeplänkel“, gibt er die Meinung der Ökobauern wieder. (nabu/aöl)
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