Medienberichten zufolge haben Behördenmitarbeiter und
Tierhalter unter den Protesten von Tierschützern, aber auch von Branchenvertretern am Montag mit der Keulung der Pelztiere angefangen. Statt der bisher geplanten rund 1 Million Nerze sollen aber voraussichtlich bis zu 2,5 Millionen Tiere getötet werden. Der Grund dafür ist die zwischenzeitlich weiter gestiegene Zahl von infizierten Nerzfarmen.
Während in der Vorwoche von rund 50 Unternehmen die Rede war, dürften tatsächlich mindestens 89 Nerzfarmen betroffen sein. In weiteren 49 Unternehmen wird eine Corona-Infektion vermutet. Seitdem der erste Fall im Juni bestätigt wurde, hat sich die Krankheit im dänischen Nerzbestand rasant verbreitet.
Zum Schutz der Bevölkerung hatte die zuständige dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde deshalb in der vergangenenWoche die Nottötungen angeordnet. Die drastischen Maßnahmen und der Umfang der Tötungen lassen nun im besonders betroffenen Jütland auch die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen der Keulungen wachsen.
In einem Brief an
Landwirtschaftsminister Mogens Jensen warnten jetzt zehn jütländische Bürgermeister davor, dass die Maßnahmen die dänische Nerzproduktion und damit zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr bringen könnten.
Auf Kritik stößt insbesondere die Anordnung, dass neben den viruspositiven Betrieben auch alle übrigen Nerzbestände im Umkreis von knapp 8 km um die betroffenen Farmen gekeult werden müssen. Die Unterzeichner des Briefs fordern daher, auf die Tötung von Beständen zu verzichten, solange das Virus dort nicht tatsächlich nachgewiesen worden sei.