Laut Destatis wurden im Mai insgesamt rund 22,29 Millionen Schweine in Deutschland gehalten - Rückgang gegenüber Mai 2021 um mehr als 9 Prozent. (c) proplanta
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag (27.6.) mitteilte, wurden nach vorläufigen Ergebnissen zum Stichtag 3. Mai 2022 in der Bundesrepublik insgesamt rund 22,29 Millionen Schweine gehalten; laut den Statistikern ist das der niedrigste Bestand seit 1990.
Gegenüber der Viehbestandserhebung zum 3. November 2021 ist die Zahl der Schweine damit um 1,48 Millionen Stück beziehungsweise 6,2 % zurückgegangen. Verglichen mit dem Vorjahr beziffert Destatis die Abnahme auf 2,42 Millionen Tiere oder 9,8 %. Von den insgesamt etwa 22,3 Millionen Schweinen zum Stichtag waren nach Angaben des Bundesamtes 10,26 Millionen für die Mast bestimmt; das waren 735.800 Tiere oder 6,7 % weniger als ein halbes Jahr zuvor.
Die Zahl der Jungschweine bis unter 50 kg Lebendgewicht ging um 10,1 % auf 3,75 Millionen Stück zurück. Der Bestand an Zuchtsauen wurde im Vergleich zu November 2021 um 6,2 % auf 1,50 Millionen Tiere abgestockt. Ein Jahr zuvor waren es noch 11,24 Millionen Mastschweine, 4,46 Millionen Jungschweine und 1,66 Millionen Zuchtsauen gewesen.
Mit den Beständen hat auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiter abgenommen. Zum 3. Mai 2022 waren laut Destatis nur noch 17.900 Unternehmen mit Schweinehaltung registriert; das waren 1.000 Betriebe oder 5,2 % weniger als noch im November 2021. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Rückgang der schweinehaltenden Betriebe bei 9,6 %. Der deutsche Schweinebestand ging den Statistikern zufolge damit im vergangenen Halbjahr prozentual stärker zurück als die Zahl der Betriebe.
Der Rückzug der Schweinehaltung wird auch im Zehnjahresvergleich deutlich: Laut Destatis sank die Zahl der Schweine seit 2012 um 5,8 Millionen Stück oder 20,8 %; die Zahl der Betriebe nahm im gleichen Zeitraum sogar um 12.400 beziehungsweise 41,0 % ab. Da die Zahl der Betriebe stärker abnahm als die Zahl der gehaltenen Schweine, erhöhte sich der durchschnittliche Bestand in den vergangenen zehn Jahren von 929 auf 1.248 Schweine je Betrieb.
Milchviehhaltung auf dem Rückzug
Rückläufig war zuletzt auch der Rinderbestand. Für den Stichtag im Mai wies das Bundesamt eine Herde von insgesamt etwa 10,99 Millionen Tieren aus; gegenüber November 2021 entsprach das einem Rückgang um 53.400 Rinder beziehungsweise 0,5 %. Im Vergleich zum Mai 2021 belief sich das Minus auf 189.900 Tiere oder 1,7 %.
Weiter auf dem Rückzug befindet sich auch die Milchviehhaltung: Destatis zählte zum Erhebungsstichtag rund 3,82 Millionen Milchkühe; das waren 0,4 % weniger als im November 2021 und 1,9 % weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Milchviehhaltungen ging im Vergleich zu Anfang Mai 2021 um 3,9 % auf etwa 53.700 zurück. Ebenfalls rückläufig war die Anzahl von Kälbern und Jungrindern im Alter bis zu einem Jahr. Aus dieser Kategorie waren laut Destatis zum Erhebungsstichtag 3,30 Millionen Tiere eingestallt; das waren 101.800 Stück oder 1,7 % weniger als zwölf Monate zuvor.
Mehr männliche Rinder
Etwas geringer war der Rückgang bei den weiblichen Rindern im Alter von ein bis zwei Jahren, deren Anzahl um 0,3 % auf 1,77 Millionen Stück schrumpfte. Bei den Färsen wiederum wurde der Bestand im Zeitraum von Mai 2021 bis Mai 2022 dem Bundesamt zufolge um 5,5 % auf 550.600 Stück verringert. Positiv entwickelten sich die Bestände an männlichen Rindern.
Bei Tieren zwischen ein und zwei Jahren wurden zum Stichtag Destatis zufolge 854.000 Stück erfasst; ein Jahr zuvor waren es 819.800 gewesen. Auch Bullen und Ochsen im Alter von mehr als zwei Jahren waren mehr in den Ställen zu finden. Laut den Statistikern wurden Anfang Mai 2022 in dieser Kategorie bundesweit insgesamt gut 90.000 Tiere gezählt; das waren 2,6 % mehr als im Vorjahresmonat.
