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21.02.2015 | 10:04 | Tierhaltung 

Nischenmarkt: Milchschafhaltung und Ziegenhaltung

Hannover - Schaf- und Ziegenmilchprodukte stellen sehr wertvolle Lebensmittel dar und erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit.

Ziegenhaltung
Die Milchleistung von Schafen liegt etwas unter der von Ziegen. (c) proplanta
Schafmilch hat mit sechs Prozent Fett und fünf Prozent Eiweiß einen höheren Gehalt an Inhaltsstoffen als Ziegen- oder Kuhmilch. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, hat die Haltung von Milchschafen und -ziegen in den vergangenen zehn Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. „Leider fehlt uns in Niedersachsen eine Molkerei“, bedauert Klaus Gerdes von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Immer wieder würden ihn Landwirte anrufen und sich nach Absatzmöglichkeiten für die Milch erkundigen. „Sobald ich ihnen sage, dass Sie ihre Milch selber verkäsen und den Käse dann selber verkaufen müssen, ist das Interesse erloschen“, lautet seine Erfahrung.

Genau in diese Aufgabe ist Herbert Prunzel-Ulrich aus Landolfshausen bei Göttingen vor 34 Jahren hineingewachsen. „Mit der Zeit haben wir gelernt, dass es eine gute Nische ist“, sagt er. Er stellt aus der Milch seiner mittlerweile auf 60 Ziegen und 40 Schafe angewachsenen Herde Weichkäse her, der nach einer kurzen Lagerzeit verkaufsfähig ist. Obwohl auch die Nachfrage nach Milch da ist, schrecken ihn die hohen Auflagen und Kontrollkosten ab. „Ich kenne keinen Betrieb, der Vorzugsmilch herstellt“, sagt er. Wenn Milch übrig ist, wird sie zu Schnittkäse verarbeitet.

Nach einer achtwöchigen Winterpause hat er vor ein paar Tagen die Käseherstellung wieder aufgenommen, nachdem die Ziegen in zehn Tagen rund hundert Lämmer zur Welt gebracht haben. Die Schafe haben ebenfalls angefangen, zu lammen. Ihre Milchleistung liegt etwas unter der von Ziegen. Im Schnitt sind je nach Rasse im Melkbetrieb Leistungen zwischen 250 und 450 kg pro Jahr realistisch, bei Ziegen können es deutlich mehr sein (bis zu 1.000 kg und mehr). Prunzel-Ulrich schätzt aber noch etwas anderes an den kleinen Milchtieren: „Sie passen gut zu uns Menschen“, schmunzelt er. Es sei einfach nett, mit Ziegen zusammen zu arbeiten. Schulklassen böten sie zudem den optimalen Zugang zur Landwirtschaft. (LPD)
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