Wie
Statistik Austria am vergangenen Freitag (14.2.) auf Basis einer Stichprobenerhebung mitteilte, belief sich der
Schweinebestand zum 1. Dezember 2019 auf 2,77 Millionen Tiere; das waren lediglich 3.350 Stück oder 0,1 % weniger als vor genau einem Jahr.
Der Bestandsabbau der Vorjahre ist damit vorerst zum Stillstand gekommen, die Zahl der gehaltenen Tiere war dennoch so gering wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. In den einzelnen Kategorien waren durchaus unterschiedliche Entwicklungen festzustellen.
Den Statistikern aus Wien zufolge nahm der Bestand an Ferkeln und Jungschweinen bis 50 kg insgesamt um 0,4 %auf 1,37 Millionen Stück zu. Dagegen waren mit knapp 1,17 Millionen Mastschweinen im Vorjahresvergleich 0,9 % weniger Tiere aufgestallt, was letztlich auch den Ausschlag für das kleine Bestandsminus insgesamt gab.
Entgegen dem langfristigen Trend nahm die Zahl der für die weitere Produktionsentwicklung wichtigen Zuchttiere zu, nämlich um 0,6 % auf 234.190 Stück. Auffällig hierbei war, dass die Erzeuger ihre Jungsauenherde um 5,9 % auf 46.770 Tiere aufstockten. Die zuletzt sehr guten Preise für Ferkel haben anscheinend die
Sauenhalter dazu ermuntert.
Allerdings gaben auch im vergangenen Jahr zahlreiche
Schweinehalter ihre Produktion auf. Laut Statistik Austria nahm die Zahl der
Betriebe mit mindestens einem Schwein auf dem Hof gegenüber 2018 um 1.092 oder 4,9 % auf 21.092 ab.
Wie außerdem mitgeteilt wurde, sind 2019 insgesamt 5,06 Millionen Schweine in Österreich geschlachtet worden; das waren rund 60.600 oder 1,2 % weniger als im Vorjahr.
Rinder werden abgeschafftAuf den tiefsten Stand seit dem zweiten Weltkrieg ist Ende vergangenen Jahres der
Rinderbestand in Österreich gesunken. Zum Stichtag 1. Dezember gab es den Statistikern aus Wien zufolge noch 1,88 Millionen Rinder auf den Höfen; das waren fast 33.300 Tiere oder 1,7 % weniger als zwölf Monate zuvor. Dabei wurde beim Jungvieh bis zu einem Lebensjahr mit 2,1 % das größte Minus festgestellt, was auf eine weitere Einschränkung der
Rinderproduktion in der Zukunft hindeutet.
Die Zahl der Rinder zwischen zwölf und 24 Monaten nahm binnen Jahresfrist mit 0,5 % moderater ab, wobei die für die
Fleischproduktion genutzten Stiere und Ochsen sogar einen Bestandszuwachs von 1,1 % verzeichneten. Bei den älteren Tieren ab zwei Jahren schrumpfte die Herde um 2,1 %. Das lag auch daran, dass sich die Erzeuger von ihren Milchkühen trennten; der entsprechende Bestand sank um 8.800 Tiere oder 1,7 % auf 524 070 Stück.
Relativ stärker fiel der Abbau bei den sonstigen Kühen mit 2,5 % auf 195.480 Tiere aus. Weiter rückläufig war zudem die Zahl der
Rinderhalter, die im Vorjahresvergleich um 2,5 % auf 56.389 abnahm; das war ebenfalls ein neuer Negativrekord.
Der bereits über Jahre sinkende Bestand führte 2019 in der Alpenrepublik auch zu einem Rückgang bei den
Rinderschlachtungen, nämlich um 2,1 % auf 625.474 Tiere. Bei den Kälbern blieb das Schlachtaufkommen mit gut 55.000 Stück im Vorjahresvergleich knapp stabil.
Mehr Schaf- und ZiegenhalterIm Unterschied zu Schweinen und Rindern hatten die
Bauern in Österreich in den vergangenen Jahren ihre Schaf- und Ziegenherden aufgestockt. Bei den Ziegen setzte sich diese Entwicklung fort, denn Anfang Dezember 2019 gab es hier mit 92.500 Stück 1,1 % mehr Tiere als vor genau einem Jahr. Auch die Zahl der Ziegenhalter nahm leicht zu, nämlich um 44 Personen auf 9.704. Bei Schafen fand die seit 2015 zu beobachtende Bestandszunahme dagegen ein Ende.
Statistik Austria zufolge verringerte sich die Herde um 3.680 Tiere oder 0,9 % auf 402.660 Stück. Allerdings verzeichnete die Halterzahl einen Zuwachs von 0,8 % auf 15.743 Personen. Der Rückgang des Schafbestandes resultierte auch aus den zuvor deutlich erhöhten Schlachtungen, denn diese legten den Wiener Statistikern zufolge gegenüber 2018 um deutliche 12,6 % auf 172.800 Schafe zu.