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05.06.2022 | 00:54 | Mehr Tierwohl 
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Özdemir wirbt für Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

Berlin - Bundesagrarminister Cem Özdemir wirbt für finanzielle Absicherungen der Landwirte beim angestrebten Umbau der Tierhaltung hin zu höheren Standards.

Umbau der Tierhaltung
(c) proplanta
«Ich kann den Bauern nicht sagen, dass sie die Kosten für eine artgerechtere Tierhaltung und mehr Klimaschutz vom einen auf den anderen Tag selbst über den Markt erlösen sollen», sagte der Grünen-Politiker der «Welt am Sonntag». Dies würde das Höfesterben beschleunigen, und das könne keiner wollen. «Ich will, dass es auch in Zukunft gutes Fleisch aus Deutschland gibt.»

Eigentlich seien sich alle einig, dass es dafür Investitionen in eine zukunftsfeste Tierhaltung brauche - und dafür kämpfe er, sagte Özdemir. Die Ampel-Koalition diskutiert seit Wochen über eine Finanzierung, damit Bauern nicht allein auf Kosten für Stallumbauten und Mehraufwand sitzen bleiben.

Im Gespräch sind nach Empfehlungen einer Expertenkommission ein höherer Mehrwertsteuersatz oder eine «Tierwohlabgabe» auf tierische Produkte. Denkbar wäre etwa ein Aufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch. Die FDP hatte jedoch kürzlich deutlich gemacht, dass sie Preisaufschläge für die Verbraucher angesichts der hohen Inflation ablehnt.

Özdemir sagte, das Thema sei von den Vorgängerregierungen trotz eines breiten gesellschaftlichen Konsenses für bessere Haltungsbedingungen auf die lange Bank geschoben worden. «Das nun mitten in der Krise anzugehen, ist nicht leicht.» Die Landwirte verdienten aber Planungssicherheit. Bei der Finanzierung lägen die Vorschläge auf dem Tisch - und wesentliche Akteure habe er auf seiner Seite. «Ich bin zuversichtlich, schließlich ist allen klar, was auf dem Spiel steht», sagte der Minister.

Die Finanzierung gehört zu einer geplanten Haltungskennzeichnung, die im Koalitionsvertrag vereinbart ist. Özdemir will Eckpunte dazu am diesem Dienstag vorstellen. Die verpflichtende staatliche Kennzeichnung soll noch in diesem Jahr auf den Weg kommen. Sie soll dann im ersten Schritt mit Schweinefleisch starten.
dpa
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Kommentare 
Katharina schrieb am 08.06.2022 18:00 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
Ich bin sehr enttäuscht, dass es immer noch Instanzen gibt, die offensichtlich die mehr als dringenden Verbesserungen bei der Tierhaltung und -behandlung blockieren. Die FDP findet 40 Cent pro Kilogramm Schweinefleisch nicht tragbar - es ist nicht zu fassen. Weiterhin werden immer weiter Tiertransporte - trächtige Rinder in Länder, wo keinerlei Tierschutz besteht - erlaubt, obwohl genauestens dokumentierte Beschreibungen, Fotografien und Videos vorliegen von Organisationen, die diese Transporte begleitet haben und noch in den Ankunftsländern bei den Tieren bis zu deren unfassbar grausamen Schlachtung waren. Was sind das eigentlich für Menschen, die bei den entscheidenden Gerichten immer noch Urteile fällen, die diese ganzen Praktiken erlauben?
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