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23.06.2009 | 09:36 | Klonfleisch  

Pirklhuber für striktes Verbot des Klonens von Tieren

Wien - "Das Klonen von Nutztieren ist aus ethischen Grünen strikt abzulehnen und führt in die agrarindustrielle Sackgasse.

Geklonte Nutztiere
(c) proplanta
Derzeit ist die Embryonensterblichkeit sowie die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten und Leiden für die Tiere so hoch, dass eine Anwendung dieser Technologie unverantwortlich ist", erklärt der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. "Selbst wenn diese Mängel in der Zukunft getilgt werden könnten, stellt das kommerzielle Klonen von Nutztieren eine Gefahr für die bäuerliche Landwirtschaft, für die Biodiversität und die globale Ernährungssicherung dar. Bei vielen kommerziell genutzten Tierrassen basiert schon heute die Zucht nur noch auf wenigen Linien. Die Erosion genetischer Vielfalt würde sich durch das Klonen noch verstärken", warnt Pirklhuber.

Beim heutigen Agrarministerrat in Luxemburg steht eine Änderung der EU-Verordnung für neuartige Lebensmittel auf der Tagesordnung. Darin ist die Freigabe für den Verkauf von Fleisch und von Milch von direkten Nachkommen geklonter Tiere enthalten. Dies, obwohl eine von der EU-Kommission eingesetzte Ethikgruppe für Wissenschaft und neue Technologien zu dem Schluss gekommen ist, es gebe keine überzeugenden Argumente für die Nahrungsmittelerzeugung mit Hilfe geklonter Tiere.

"Wenn die Agrarminister zustimmen, wird Klonfleisch in die EU-Verordnung für neuartige Lebensmittel aufgenommen. Vor einer Zulassung muss die zuständige EU-Lebensmittelagentur EFSA zwar prüfen, ob von Klon-Produkten Gefahren für die Gesundheit ausgehen. Aber die EFSA ist für ihre industriefreundliche Haltung bekannt und die Kommission folgt ihren Empfehlungen", erläutert Pirklhuber.

Wenn der Verkauf von geklonten Tieren freigegeben wird, dann ignorieren die EU-Agrarminister die Bedürfnisse der Konsumenten und Konsumentinnen auf das Gröbste. Denn nach einer Eurobarometer-Umfrage sind über 80 Prozent der Europäerinnen und Europäer gegen das Klonen von Tieren. "Die Agrarindustrie der USA hat sich nach der Gentechnik eine neue Technologie ausgedacht, mit der sie die Welt zwangsbeglücken will, und die EU will nachziehen. Vorteile bringt das Klonen weder für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft, noch für Konsumentinnen und Konsumenten. Und für die Tiere bedeutet es weiteres unsinniges Leid", so Pirklhuber. (APA)
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