Die Forderungen für Sojaschrot haben sich nach dem kräftigen Anstieg im ersten Quartal 2018 wieder deutlich abgeschwächt. Seit den Jahreshöchstständen Anfang Mai ist 48er Sojaschrot um 14 % auf 363 EUR/t und 44er Ware sogar um 16 % auf 333 EUR/t gesunken. Damit liegen die Preise für beide Schrotqualitäten aber immer noch rund 18 % über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Grund für den deutlichen Rückgang der Forderungen in den vergangenen Wochen ist der schwächer tendierende Terminmarkt. In Chicago sind die Sojaschrotkurse seit Anfang Mai 2018 kontinuierlich gefallen. Die
Marktprognose ist weiterhin bärisch. In Brasilien dürfte die
Sojaernte noch größer ausfallen als bisher erwartet und die US-Sojabestände entwickeln sich bei nahezu optimaler Witterung sehr gut, sodass auch hier eine
Rekordernte zustande kommen könnte.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen(UFOP) erwartet, dass die jüngste Eskalation des Handelsstreites zwischen den USA und China mit der Einführung von Zöllen auf US-Sojabohnen die Handelsströme kurzfristig und spürbar verschieben dürfte. Dies würde Druck auf die US-Sojanotierungen ausüben, denn US-amerikanischen
Sojabohnen müssten sich neue Märkte suchen. Davon profitieren könnte die EU, zumal Ölmühlen bereitstehen, entsprechende Mengen zu verarbeiten.
Die
UFOP unterstreicht die global gute
Versorgung bei Ölsaaten. Die
Ernteausfälle in Argentinien sind im Markt nicht spürbar, betont die UFOP. Vielmehr bestimme der Handelskonflikt zusammen mit den guten Ernteerwartungen in den USA und Brasilien das Marktgeschehen. Das
US-Landwirtschaftsministerium (USDA) schätzte kürzlich, dass die argentinische Bohnenernte 2017/2018 mit etwa 37 Mio. t um knapp 36 % geringer ausfällt.