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31.07.2020 | 08:17 | Futterversorgung 

Rinderhalter in Rheinland-Pfalz besorgt wegen Trockenheit

Kaifenheim - Das dritte Trockenjahr in Folge bereitet den Bauern im Norden von Rheinland-Pfalz große Sorgen.

Futtererzeugung
Das Gras wird nicht fett, so fehlt das Futter fürs Vieh. Der Bauernverband im nördlichen Rheinland-Pfalz rechnet mit wirtschaftlichen Problemen für Rinderbetriebe. Beim Getreide wird eine leicht unterdurchschnittliche Menge erwartet. (c) proplanta
Betriebe mit Rinderhaltung litten darunter, dass der Grünschnitt für das Futter «teilweise katastrophal ausgefallen» sei, sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, am Donnerstag in der Eifel-Gemeinde Kaifenheim (Kreis Cochem-Zell). «Im gesamten Frühjahr lag die Niederschlagsmenge um 41 Prozent unter dem langjährigen Mittel.»

Wie im südlichen Rheinland-Pfalz beobachteten auch die Landwirte im Norden, dass die Regenverteilung regional sehr unterschiedlich ausfiel. Vor allem in den westlichen Regionen führte die Trockenheit zu Schäden.

Auf den für die Viehhaltung wichtigen Grünlandflächen litten die eiweiß- und zuckerreichen Untergräser wie Wiesenrispe und Rotschwingel bereits im April unter geringen Niederschlägen. Da den Betrieben aus den Vorjahren die Futterreserven fehlten, stünden viele Betriebe nun vor großen wirtschaftlichen Problemen, sagte Horper.

Der Bauernverbandspräsident bat die Landesregierung, künftig eine frühere Nutzung von ökologischen Vorrangflächen für Futterzwecke zu ermöglichen. Schließlich sei die Landwirtschaft für die Ernährung der Bevölkerung systemrelevant und dabei gelte es, alles daranzusetzen, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Im Norden ist die Getreideernte noch nicht abgeschlossen. «Es wird aber insgesamt eine etwas unterdurchschnittliche Ernte erwartet», sagte Horper. Beim Winterweizen werde mit einem Ernterückgang gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent gerechnet.

Wie die Kollegen im Süden klagte Horper, dass die wegen der Corona-Krise gesunkene Bier-Nachfrage zu einem deutlichen Preisrückgang bei Braugerste geführt habe. Beim Raps liege die Erntemenge mit durchschnittlich 3,3 Tonnen je Hektar um zehn Prozent unter dem Vorjahr. Die Preise seien relativ stabil, aber nicht zufriedenstellend.

Die kühle erste Julihälfte hat die Getreidereife in diesem Jahr verzögert. Mitte Juli aber hatte sich der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, erleichtert gezeigt, dass die schlimmsten Befürchtungen der Getreidebauern nach extremer Trockenheit im Frühjahr nicht eingetreten seien. Auch im Süden wird aber eine leicht unterdurchschnittlich Erntemenge erwartet.
dpa/lrs
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