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05.03.2017 | 16:19

Rückgang der EU-Mischfutterproduktion prognostiziert

Brüssel - Die europäische Mischfutterindustrie rechnet für das laufende Kalenderjahr mit einem weiteren Rückgang ihrer Produktion. Nach einer aktuellen Vorhersage des EU-Dachverbandes der Mischfutterhersteller (FEFAC) wird das Aufkommen um 1,0 % unter dem Niveau von 2016 bleiben.

EU-Mischfutterproduktion
(c) proplanta
Im Einzelnen erwartet der Verband eine Abnahme der Rindermischfuttererzeugung um 2 %, die damit amstärksten zurückgehen soll. Als Gründe werden die Nachwirkungen derMilchpreiskrise sowie schärfere Umweltauflagen in einzelnen Mitgliedstaaten genannt. Mit Blick auf die Nachfrage nach Schweinemischfutter geht FEFAC von einem Minus von 1 % aus, aufgrund der Stagnation der Produktion. Auch die Geflügelhalter dürften dem Dachverband zufolge ihre Bezüge insgesamt drosseln, und zwar um voraussichtlich 0,5 %. Maßgeblich dafür sei die Geflügelpest, die den EU-Export von Geflügelfleisch bremse und damit zu Druck auf die Produktion führe, erklärte FEFAC.

Auf der Rohstoffseite rechnet FEFAC mit weiterhin relativ niedrigen Getreidepreisen in der ersten Jahreshälfte und verweist auf die guten Ernteaussichten in Südamerika sowie den guten Zustand der Wintergetreidebestände in Europa. Positiv sind laut Dachverband auch die Erwartungen im Hinblick auf die Sojabohnenernten in Südamerika. Im vergangenen Jahr wurden in der EU ohne Luxemburg, Griechenland und Malta nach aktueller Schätzung von FEFAC insgesamt 153,4 Mio. t Mischfutter einschließlich Milchaustauscher hergestellt; das waren 1,6 Mio. t oder 1,0 % weniger als 2015.

Seuchenfälle bremsen Nachfrage

Größter Nachfrager nach Mischfutter ist mittlerweile die Geflügelhaltung; die Produktion von Geflügelmischfutter musste allerdings 2016 etwas gedrosselt werden, und zwar um 0,2 % auf 53,6 Mio. t. Ausschlaggebend dafür waren FEFAC zufolge die Ausbrüche der Vogelgrippe in verschiedenen wichtigen Produktionsregionen, insbesondere in Frankreich, wo die Herstellung von Geflügelmischfutter gegenüber 2015 um 4 % heruntergefahren wurde

Der Absatz von Schweinemischfutter blieb - wie schon in den Jahren 2012 bis 2014 - wieder unter der Marke von 50 Mio. t; die Produktion verringerte sich nach der Schätzung von FEFAC im Vergleich zu 2015 um 1,6 % auf 49,4 Mio. t. Zum Teil sei dies mit den Fällen von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in der östlichen EU zu erklären, aber auch mit den niedrigen Schlachtschweinepreisen im ersten Halbjahr 2016, erklärte der Dachverband. Zudem habe das umfangreiche Angebot an Futtergetreide zu entsprechend günstigen Preisen Hofmischungen durch die Schweinehalter gefördert.

Ähnlich rückläufig entwickelte sich der Verkauf von Rindermischfutter; er nahm im Jahresvergleich um 1,5 % auf 41,4 Mio. t ab. Hier schlugen laut FEFAC die schlechten Milcherzeugerpreise durch, die die Milchviehhalter zu einer Drosselung des Kraftfuttereinsatzes veranlasst hätten.

Relativ kräftiger Rückgang in Frankreich

Wie FEFAC zur Entwicklung der Mischfutterproduktion 2016 außerdem berichtete, verzeichnete die Branche in Polen zum dritten Mal in Folge die höchste Steigerungsrate in der Produktion. Das Aufkommen wuchs dort um 4,7 %. Getrieben wurde das Wachstum vor allem durch die Nachfrage nach Geflügelmischfutter; Polen sei mittlerweile der größte Geflügelfleischerzeuger in der EU, so der Dachverband. In den Niederlanden wurde - gestützt durch eine hohe Nachfrage nachMischfutter für die Milchkühe - insgesamt ein Plus von 1,0 % verbucht.

Die Mischfutterindustrie in Deutschland, Spanien und Belgien meldete demgegenüber für das Kalenderjahr 2016 einen Rückgang ihres Gesamtausstoßes zwischen 1 % und 2 %, teilte FEFAC des Weiteren mit. In Frankreich sei die Herstellung von Mischfutter verglichen mit der Menge von 2015 um 4 % eingeschränkt worden. Ungeachtet des Rückgangs hat Deutschland FEFAC zufolge seine Position als führender Mischfutterproduzent in der EU gefestigt; es folgen Spanien und Frankreich.
Mischfutterproduktion 2010 2011 2012 2013 2013 2014 2015 2016 2017Bild vergrößern
Entwicklung der Mischfutterproduktion in der EU
AgE
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