(c) proplanta «Von 2007 bis jetzt konnte bei 303 Übergriffen auf Schafe der Wolf als Verursacher nachgewiesen beziehungsweise nicht ausgeschlossen werden», sagte der Vorsitzende des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes, Jürgen Lückhoff, am Montag nach einer Mitgliederversammlung, die bereits am Wochenende stattfand.
Lückhoff bezog sich dabei auf Angaben des Schweriner Agrarministeriums. Bisher seien 50.000 Euro als Kompensation an Halter gezahlt worden, außerdem 251.000 Euro Förderung für Schutzzäune und andere vorbeugende Maßnahmen.
Die Verbandsmitglieder forderten Lückhoff zufolge eine Begrenzung der Wolfspopulation in Mecklenburg-Vorpommern und stellten die Frage, warum dies in anderen EU-Staaten zumindest in Teilen möglich sei. Es sei nicht zumutbar, dass die Weidetierhalter die Lasten dafür zu tragen hätten, wenn die Rückkehr des Wolfes als gutes Zeichen für eine intakte Natur begrüßt werde. Schäfermeister Ingo Stoll sagte Lückhoff zufolge: «Wenn ich 30 Hektar wolfssicher einzäunen soll, kostet das 50.000 Euro. Woher soll ich das Geld nehmen?»
Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern drei Wolfsrudel nachgewiesen. Bei einem weiteren Paar wird davon ausgegangen, dass es in Kürze das vierte Rudel stellen könnte, sagte Lückhoff. Das Statistische Landesamt hat bei der jüngsten Tierzählung im Land vom 3. November 2016 fast 71.000 Schafe ermittelt. Gezählt wurden nur Bestände mit mindestens 20 Tieren.
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