Sollte die Infektion in Tiergehegen im Land auftreten, sind die Zoos Sachsen-Anhalt nach eigenen Angaben gerüstet, wie eine
Umfrage unter mehreren großen Zoos und Tierparks am Dienstag ergab.
Im Zoo in Rostock wurden in der vergangenen Woche bereits etwa 60 Vögel getötet, weil der Virus nachgewiesen wurde. Für Besucher bleibt er bis auf weiteres gesperrt.
«Wir hoffen, dass es bei uns nicht soweit wie in Rostock kommen muss», sagte Timm Spretke, Geschäftsführer des Zoos in Halle. «Und wir achten sorgsam darauf, dass es nicht so weit kommen wird.» Die rund 500 Vögel des größten Zoos Sachsen-Anhalts würden nun regelmäßig auf
Vogelgrippe hin untersucht. Dies geschehe über Tupfproben im Rachen- und Kloakenbereich der Tiere.
Besonders anfällig für die Infektion seien Hühner und Laufvögel, wie etwa Fasane oder Emus, teilte der Zoo Halle weiter mit. «Die gefährdeten Tiere haben wir in Sicherheit gebracht», sagte Spretke. Sie seien in unzugängliche Gehege gebracht worden und würden besonders aufmerksam beobachtet.
Auch im Zoologischen Garten Magdeburg herrscht seit Dezember Stallpflicht. 105 der 300 Vögel befinden sich seither dauerhaft in einem Innengehege, sagte die Sprecherin des Zoos.
Der Tierpark Aschersleben ist seit den ersten Vogelgrippe-Fällen in Sachsen-Anhalt in engem Kontakt mit den Experten des Veterinäramts, sagte Tierpark-Leiter Matthias Reinäcker. So könne sofort und professionell reagiert werden, falls Vogelgrippe im Tierpark auftreten sollte. Der Zoo verfüge nur über eine geringe Anzahl an Vögeln. Daher gebe es im Tierpark keine große Gefahr. Alle Tiere befinden sich zudem zurzeit bereits in abgeschlossenen und geschützten Gehegen. «Vor einiger Zeit waren wir in einem ähnlich wachsamen Zustand», so Reinäcker. «Deswegen sind wir jetzt dementsprechend ruhig und wissen, was zu tun ist».
Die aktuelle Vogelgrippe geht auf den Virus H5N8 zurück. Bislang ist nach Angaben der obersten Tiergesundheitsbehörde, dem Friedrich-Loeffler-Institut, kein Fall bekannt, bei dem der Erreger auf den Menschen übertragen wurde. Dennoch könne eine Empfänglichkeit des Menschen nicht völlig ausgeschlossen werden. (dpa/sa)