Mit Unterstützung ihrer Tiere haben rheinland-pfälzische Schäfer am Dienstag bei einer Protestaktion mehr Geld von der Politik gefordert. «Was uns in erster Linie drückt, sind die Finanzen», sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Berufsschäfer, Günther Czerkus, vor dem Landwirtschaftsministerium in Mainz. Ähnliche Kundgebungen fanden in Hessen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen statt.
Die Schäfer beklagen unter anderem den Wegfall von Sonderprämien für Weideflächen, die aufgrund des Klimas oder schlechter Bodenverhältnisse benachteiligt sind. Manchen Betrieben fehlten dadurch in diesem Jahr bis zu 2.000 Euro pro Hektar, sagte einer der Tierhalter. Neben der Abschaffung einer Prämie für Mutterschafe vor rund zehn Jahren machten den Schäfern auch gestiegene Kosten für Benzin, Futter und Pachten zu schaffen.
Das Landwirtschaftsministerium will den Schäfern als Ausgleich für die Kürzungen mehr Geld aus anderen Förderprogrammen zur Verfügung stellen. Das gilt laut Staatssekretär Thomas Griese (Grüne) vor allem für die Förderung umweltschonender und naturschützender Tierhaltung. «Ich muss zugeben, dass das nicht die beste Lösung ist», sagte Griese. Andere Wege seien aber von Bundesregierung und
EU-Kommission blockiert worden. Sein Haus sei sich sehr bewusst, welche Leistungen die Schaf- und Ziegenhalter erbrächten.
Laut
Agrarministerium halten in Rheinland-Pfalz rund 500 Betriebe knapp 70.000 Schafe. Etwa 25 Berufsschäfer in Rheinland-Pfalz leben eigenen Angaben nach ausschließlich von der Schäferei. (dpa/lrs)