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24.11.2014 | 07:10 | Wolfsriss? 

Schafe in Niedersachsen gerissen - Wolf im Verdacht

Twistringen - Wieder soll ein Wolf in Niedersachsen Schafe gerissen haben. Allein im November gab es drei mutmaßliche Wolfsangriffe im Landkreis Diepholz.

Schafe in Gefahr?
Wölfe breiten sich in Niedersachsen aus. Allein im Landkreis Diepholz gab es im November drei mutmaßliche Angriffe auf Schafe. Sind Wölfe und Landwirtschaft nebeneinander möglich? Das Landvolk Niedersachsen hat Zweifel. (c) proplanta
Zuletzt wurden am Freitag neun tote und fünf verletzte Schafe in der Gemeinde Twistringen gefunden.

Nach Einschätzung des zuständigen Wolfsexperten Lars Pump deuten die Art der Verletzungen und Bisswunden darauf hin, dass ein oder mehrere Wölfe die Tiere angegriffen haben.

«Wir haben aber erst einmal DNA-Proben genommen und diese zu einem Forschungsinstitut geschickt», sagte der Experte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Es kann aber noch Wochen dauern, bis wir ein Ergebnis haben.»

Wenige Tage zuvor waren im nahe gelegenen Drebber acht Schafe tot gefunden worden. Anfang November wurden drei Tiere bei einem Angriff getötet. In allen Fällen vermuten die Experten Wölfe als Täter. «Ob es sich um die gleichen Tiere handelt, ist ebenfalls noch nicht klar», sagte Wolfsberater Pump.

«Wölfe können aber locker rund 30 bis 40 Kilometer in einer Nacht laufen.» Laut Wolfsberater Marcel Holy gibt es zahlreiche Hinweise, dass im Landkreis einer oder mehrere Wölfe leben. Fotografiert werden konnte aber bislang nur ein Wolf.

Der Wolf verbreitet sich unerwartet stark im Bundesland, Schätzungen zufolge leben derzeit etwa fünf Rudel in Niedersachsen. In diesem Jahr wurden mindestens 20 Welpen geboren. Man müsse sich fragen, ob dem Vormarsch der Wölfe in Zukunft Grenzen gesetzt werden müssten, sagte Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, erst kürzlich. «Wir sind jedoch überzeugt, dass es langfristig möglich ist, Wölfe hier in Niedersachsen zu haben.»

Das sieht das Landvolk Niedersachsen anders: «Der Wolf ist ein Raubtier, das macht eine Koexistenz mit anderen Tieren schwierig», sagte die Sprecherin des Verbandes, Gabi von der Brelie. Es sei die Frage, ob es überhaupt einen Schutz für Tiere geben könne. Sie betonte: «Es wird noch mehr Wolfsangriffe geben.» (dpa/lni)
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