Unter der Leitung des VDL-Vorsitzenden C. Lauenstein waren Schafhalter aus vielen Ländern des Bundesgebietes in Eisleben zusammengekommen, um u.a. gegen die verpflichtende Einführung der elektronischen Kennzeichnung von Schafen und Ziegen zu kämpfen. Berufsschäfer wie auch kleinere Schafhalter waren dem Aufruf gefolgt und aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachen, Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz sowie Bayern waren Vertreter der Vorstände und der Geschäftsstelle angereist.
Bundesministerin
Aigner sowie auch Minister Dr.
Backhaus, Mecklenburg-Vorpommern, Minister Dr. Woidke, Brandenburg, Staatssekretär Dr. Aiekens, Sachsen-Anhalt, sowie Staatssekretär Ripke, Niedersachsen, nahmen sich Zeit für kurze Gespräche mit den Vertretern der Schafwirtschaft.
Bundesministerin Aigner vermittelte keine große Hoffnung, dass eine Aufschiebung der verpflichtenden Einführung seitens der
EU-Kommission noch vorgeschlagen würde. Gleichwohl sprachen sich die Vertreter des
BMELV sowie auch der Landesministerien dafür aus, bei der nationalen Umsetzung Hilfestellungen bzw. Erleichterungen zu prüfen, so beispielsweise in Form einer Anschubfinanzierung, zentrale Zulassungen und Ausschreibungen und Erarbeitung von Empfehlungen für die Anwendung und den Einsatz dieser Systeme.
Unterstützung erhielt die VDL bei ihren Forderungen auch durch eine Vertreterin eines Kreisveterinäramtes aus Nordrhein-Westfalen, die ebenfalls an konkreten Beispielen deutlich machte, dass die derzeitige und zukünftige neue Kennzeichnungsform eine Verschlechterung statt Verbesserung des Verbraucherschutzes darstellt und die frühere Bestandskennzeichnung, die nach wie vor in der Schweinehaltung Anwendung findet, der deutlich bessere Weg wäre.
Die VDL hat damit erneut ihre Forderungen gegenüber Vertretern des Bundes sowie der Länder gemeinsam mit Vertretern der Landesverbände und Ausschussmitgliedern der Berufsschäfer vorgebracht. Sie wird weiterhin versuchen, auf europäischer Ebene mit der Unterstützung von Verbündeten anderer EU-Länder noch ein Einlenken bei EU-Kommissarin Vassiliou zu erreichen.
Froh ist die VDL darüber, dass Bundesministerin Aigner sowie alle anwesenden Vertreter der Landesregierungen die Schafhaltung als wichtigen Bestandteil der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung einstuften und daher Unterstützung erforderlich ist. (vdl)