In Deutschland besteht nach Angaben von Marktbeobachtern zumindest im Norden weiter ein Überhang an schlachtreifen Schweinen, während sich die Situation im Süden überwiegend normalisiert hat.
Der
Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hat die Auslastung seiner Kapazitäten weiter steigern können, was den Beobachtern zufolge ebenso wie eine Unterversorgung mit Schlachtschweinen in Polen zur Entlastung beigetragen hat. Vor diesem Hintergrund hat die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Schlachtschweinenotierung am vergangenen Mittwoch (29.7.) zum dritten Mal in Folge auf dem Niveau von 1,47 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) belassen.
In Österreich bewegte sich die Notierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) ebenfalls seitwärts und wurde auf dem Vorwochenniveau von 1,53 Euro/kg SG fixiert, auch wenn laut dem Verband das unterdurchschnittliche Angebot gerade ausreicht, um die Nachfrage der Schlachtbetriebe zu decken. Die
Fleischbranche sei mit dem Inlandsgeschäft nicht unzufrieden; im Export und bei der heimischen
Fleischindustrie lasse das internationale Preisdumping keine
Luft nach oben.
Dem VLV zufolge verweigern die Abnehmer der Schweine indes einen Preisanstieg unter Verweis auf die bestehende Differenz zu Deutschland. Unverändert blieben die Notierungen auch in Frankreich am Marché du Porc Breton sowie am spanischen Mercolleida; aus beiden Ländern wurde von ausgewogenen Märkten berichtet.
Auch das dänische
Schlachtunternehmen Danish Crown ließ seinen Preis unverändert, während die belgische Danis-Gruppe ihren Ankaufspreis um 2 Cent auf 0,96 Euro/kg Lebendgewicht (LG) anhob. Marktteilnehmern zufolge hat sich auch in Belgien der Bedarf polnischer Abnehmer an Schlachtschweinen bemerkbar gemacht.
In Italien konnten sich die
Mäster ebenfalls über eine weitere Erholung der Preise freuen, die mit 3,7 Cent zudem etwas kräftiger als in Belgien ausfiel.
Immer noch unter 150 EuroIn der Woche zum 26. Juli hatten die
Schlachtschweinepreise in der EU etwas freundlicher tendiert. Im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten wurde für Tiere der Handelsklasse E nach Angaben der
EU-Kommission 149,90 Euro/100 kg SG gezahlt; das entsprach gegenüber der Vorwoche einem Plus von 1,67 Euro oder 1,1 %. Das Niveau des Vorjahresmonats wurde indes noch um 23,16 Euro unterboten.
In Belgien gab die Notierung in der Berichtswoche um 1,6 % nach, in Spanien um 1,4 %. In Dänemark belief sich das Minus auf 0,7 %, und in Deutschland fiel der Abschlag mit 0,1 % spürbar schwächer aus. Während sich die Notierung in Frankreich und den Niederlanden seitwärts bewegte, könnten sich die Mäster in Österreich über ein Plus von 0,8 % freuen. Nochmals kräftiger legten die Preise in Italien zu, wo sich der Zuwachs auf 1,8 % belief.