Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.02.2012 | 10:40 | Rinder- und Schafkrankheit 

Schmallenberg-Virus weiter auf dem Vormarsch

Magdeburg / Gemünden / Kiel - Im Land Sachsen-Anhalt sind inzwischen vier Schafherden von dem neuen Schmallenberg-Virus betroffen.

Kuh
(c) proplanta

Insgesamt habe es sechs Totgeburten gegeben, teilte das Agrarministerium am Donnerstag mit. In den nächsten Wochen könnten auch Kühe betroffen sein. Die Jahreszeit, in der Kälber üblicherweise auf die Welt kommen, habe noch nicht begonnen. Die ersten Fälle in Sachsen-Anhalt waren am Mittwoch bestätigt worden.

Auch in Schleswig-Holsten ist das Schmallenberg-Virus bei Schafen weiter auf dem Vormarsch. Die Zahl der betroffenen Betriebe ist gestiegen. Es seien 29 Schafhaltungen und erstmals auch ein Betrieb mit Rindern betroffen, teilte das Kieler Landwirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Bei Proben aus 18 weiteren Betreiben sei der Erreger dagegen nicht nachgewiesen worden. In Schleswig-Holstein gibt es etwa 2.200 Schafhalter mit insgesamt 320.000 Schafe.

Bundesweit waren am Mittwoch 215 Betriebe betroffen. Das ist vermutlich erst der Anfang: Die Lammzeit hat gerade begonnen und dauert bis in den April hinein. Die Muttertiere wurden schon im Vorjahr durch Mückenstiche infiziert. Das Kieler Ministerium appelliert noch einmal an Tierhalter, sich im Verdachtsfall ans Veterinäramt zu wenden. Inzwischen könne das Landeslabor in Neumünster auch die erforderliche Untersuchungen vornehmen.

Zum ersten Mal ist das Virus auch in Bayern festgestellt worden. Wie das Landratsamt Main-Spessart am Donnerstag mitteilte, wurde die Infektion bei einer Schafherde in Gemünden offiziell bestätigt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen habe in Organen eines toten Lamms den Krankheitserreger gefunden. Darüber hinaus gibt es in Unterfranken zwei weitere Verdachtsfälle. Die Ergebnisse der Untersuchungen erwartet das Landratsamt in Karlstadt in den kommenden Tagen.

Das Schmallenberg-Virus ist ein neuer Erreger, der sich nach Angaben von Experten derzeit nicht bekämpfen lässt. Als Überträger gilt die Stechmücke. Die Tiere haben sich also wahrscheinlich bereits im vergangenen Jahr angesteckt. Das Virus führt bei Schafen, Rindern und Ziegen zu Fehl- und Frühgeburten. Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. (dpa)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken