Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.05.2022 | 10:59 | Schweinehaltung in der Krise 

Schweinehalter richten Weckruf an Özdemir

Hannover - Nach dem Rückgang der Schlachtschweinenotierung Anfang Mai um 15 Cent auf 1,80 Euro/kg sind die Schweinehalter wieder tiefer in die Verlustzone gerutscht und müssen für jedes verkaufte Tier noch mehr draufzahlen.

Schweinehaltung
(c) proplanta
„Wir benötigen schnellstens einen deutlichen Preisaufschlag, um zumindest unsere Kosten decken zu können“, so der Vizepräsident des Landvolks Niedersachen, Jörn Ehlers, am Donnerstag (12.5.) in einer Pressemitteilung. Der Preisabschlag habe unter den Schweinehaltern eine regelrechte „Alarmstimmung“ aufgelöst.

Nach Angaben des Landvolks hat der Arbeitskreis Sauenhalter Norddeutschland (AKS), ein Verbund der Sauenhalter in den Landesbauernverbänden Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe und Rheinland, jetzt einen „Weckruf“ an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gerichtet.

Darin appellieren die Landwirte eindringlich an den Minister, ein schlüssiges Gesamtpaket mit einer geeigneten Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, einer Finanzierung der Tierwohlmaßnahmen auf den Betrieben und einer Anpassung des Bau- und Immissionsschutzrechts zu schnüren.

Zwar würden die Halter anerkennen, dass einige Vorschläge des Kompetenzwerks zur Nutztierstrategie seitens des Agrarministers wieder aufgegriffen würden. „Das Konzept muss aber auch in der Praxis realisiert werden können“, betonte der Vorsitzende des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk, Enno Garbade. Die Halter fordern, die Nutztierstrategie endlich zeitnah umzusetzen.

„Wir müssen für das Deckzentrum bereits in spätestens zwei Jahren Betriebs- und Umbaukonzepte vorlegen“, erläuterte Garbade. Um Planungssicherheit zu bekommen, müssten zumindest die Fristen der Tierschutznutztierverordnung angepasst werden. Seit zwei Jahren hätten die Sauenhalter versucht, die Verluste zu kompensieren.

„Leider geht uns mittlerweile die Luft aus, und immer mehr Betriebe fahren vor die Wand“, berichteten die AKS-Vorsitzenden über die dramatische Lage. „Wir warten dringend auf Perspektiven, die uns zum Weitermachen ermutigen“, machte auch Ehlers deutlich. Eine weitere Verlagerung der Erzeugung ins benachbarte Ausland würde den Tierwohlgedanken konterkarieren und müsse deshalb verhindert werden. 
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wieder mehr Schweine in MV-Ställen

 Deutlich weniger Schweine in Baden-Württemberg

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus

 Chinesische Regierung will kleineren Sauenbestand

 Verweste Schweine in Schlachterei: Landkreis erstattet Anzeige

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau