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19.10.2022 | 17:59 | VEZG-Notierung 

Schweinemarkt: Erzeugerpreise unter Druck

Bonn - Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich die Stimmung merklich eingetrübt. 

Schlachtschweineangebot
(c) proplanta
Das größer werdende Angebot schlachtreifer Tiere ist zwar deutlich kleiner als in den Vorjahren, reicht jedoch für den derzeit begrenzten Bedarf der Schlachter gut aus. Regional kommt es zu Überhängen. Es würden oft nur die nötigsten Schweine genommen, weil die Margen nicht passten oder kein Schlachtunternehmen bei hohen Energiepreisen und unsicherer Marktentwicklung größere Mengen an Schweinefleisch einfrieren wolle, berichteten Marktbeobachter. Große Schlachtunternehmen hielten deshalb ihren Druck auf die Notierung aufrecht. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute ihren Leitpreis für Schlachtschweine um 10 Cent auf 1,90 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen.

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten umliegenden EU-Nachbarländern ist ein saisonaler Anstieg des Schlachtschweineangebotes und der Schlachtgewichte zu vermelden. Auch dort kommen im Vorjahresvergleich zwar weniger Tiere an die Haken, doch der Schweinefleischabsatz gestaltet sich schwierig, insbesondere was die Preisgestaltung angeht. Mit deutlichen Notierungsabschlägen ist deshalb im weiteren Wochenverlauf in Belgien, den Niederlanden und Österreich zu rechnen. Am französischen Marché du Porc Breton wird ein Preisrückgang von mindesten 3 Cent, möglicherweise mehr, erwartet.

Im Vergleich zur Nachfrage knapp bleiben die Schlachtschweine dagegen in Südeuropa. Die Schlachtunternehmen in Spanien wollen mehr Tiere schlachten, um ihre ausgebauten Kapazitäten zu nutzen, aber mit Blick auf den internationalen Wettbewerb keinesfalls mehr zahlen. Nachdem es vergangene Woche am spanischen Mercolleida erstmals in diesem Jahr zu einem Preisrückgang kam, dürfte die Notierung dort morgen erneut um einige wenige Cent sinken. In Italien wird das aktuelle Lebendangebot als sehr knapp beschrieben, obwohl mittlerweile auch dort die Schlachtgewichte zunehmen. Da die Preise im Fleischverkauf aber nicht mehr steigen und die Schlachtunternehmen je Schwein etwa 5 Euro verlieren sollen, dürfte die Notierung auch dort nicht mehr weiter nach oben gehen.
AgE/dw
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