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26.02.2023 | 14:27 | VEZG-Notierung 

Schweinenotierungen in der EU stabil bis steigend

Bonn - Der rasante Anstieg der Schlachtschweinepreise in Deutschland hat Ende Februar vorerst ein Ende gefunden.

Schlachtschweinemarkt
Atempause beim Preisanstieg für Schlachtschweine in Deutschland - VEZG-Notierung mit 2,28 Euro unverändert. (c) proplanta
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ließ ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am Mittwoch (22.2) mit 2,28 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Zwar hat hier und da das Lebendangebot laut Analysten etwas zugenommen, doch blieb es weiter knapp bemessen. Die Schlachtzahl lag in der dritten Februarwoche bei gut 700.000 Schweinen; das waren rund 150.000 Stück oder 17 % weniger als in der Vorjahreswoche.

Ein Faktor für die stabile Notierung war laut Beobachtern, dass der vorherige Anstieg der Schlachtschweinepreise um 28 Cent/kg bei den Verkäufen am Fleischmarkt erst „verdaut“ werden müsse. Die Widerstände gegen weitere Preisanhebungen nahmen zu. Doch dürften diese auf Sicht nicht ausbleiben, denn die nachfragestarke Grillzeit rückt langsam näher und eine deutliche Ausweitung des Lebensangebotes zeichnet sich nicht ab.

Zudem sind die Lagerbestände an Schweinefleisch derzeit ungewöhnlich niedrig. Marktexperten hatten einen VEZG-Preis oberhalb von 2,50 Euro/kg im Frühjahr für möglich. Auch in Belgien und Österreich machte die Preishausse zuletzt eine Pause; die Notierungen aus der Vorwoche wurden bestätigt. Der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) berichtete von einem praktisch leergefegten Schweinemarkt in Österreich.

Die Mäster müssten wegen nicht vorhandener Ferkel nicht selten zwei bis drei Wochen warten, um ihre Mastabteile wieder aufzufüllen. In Dänemark hob Danish Crown seinen Ankaufspreis für schlachtreife Schweine um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,61 Euro/kg SG an. Es werde mit aller Macht versucht, die notwendigen Preiserhöhungen am Fleischmarkt durchzusetzen. Zudem gehe es darum, das niedrige Niveau der dänischen Notierung zum EU-Durchschnitt Schritt für Schritt zu verringern, erklärte das Unternehmen.

Schlachtkapazitäten in Spanien ungenutzt

In südlicheren Gefilden der EU setzte sich hingegen der Preisaufschwung weiter fort. Am französischen Marché du Porc Breton legte die Notierung im Vorwochenvergleich um 7 Cent auf die neue Rekordmarke von 2,246 Euro/kg SG zu. Grund war das knappe Schweineangebot, welches zuletzt 7 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau lag.

In Italien stieg der nationale Leitpreis für Schlachtschweine um 4,3 Cent/kg Lebendgewicht (LG). Dort war der Preisanstieg in den vergangenen Wochen meist auch von deutlichen Zuschlägen im Fleischverkauf begleitet, weshalb die Margen der Schlachtbetriebe nicht ganz so stark in den roten Bereich rutschten wie in anderen Ländern. In Spanien haben die Schlachtbetriebe weiterhin große Probleme ihre Kapazitäten auszulasten, da zu wenig Schlachttiere verfügbar sind.

Am Mercolleida wurde die Notierung für Schlachtschweine um 4,5 Cent auf 1,89 Euro/kg LG heraufgesetzt. Dies bedeutete ebenfalls einen neuen Höchststand. Auch die Ferkelpreise zogen weiter an. Die betreffende Notierung am Mercolleida stieg im Vorwochenvergleich um 4 Euro auf einen Basispreis ohne Zuschläge von 87 Euro für ein Tier mit 20 kg.

EU-Preis zwei Drittel über Vorjahresniveau

In der Woche zum 19. Februar hatten die Schlachtschweinepreise sehr fest tendiert. Laut Kommission mussten die Schlachtunternehmen im Mittel aller Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E 220,57 Euro/100 kg bezahlen; das waren 8,06 Euro oder 3,8 % mehr als eine Woche zuvor. Im Vorjahresvergleich bedeutete das einen Anstieg von 89,1 Euro oder 67,8 %. Über einen besonders hohen Zuschlag von jeweils 7 % konnten sich in der Berichtswoche die Mäster in Ungarn und Belgien freuen.

In Luxemburg, Rumänien und den Niederlanden mussten die Einkäufer in den Schlachthöfen zwischen 5,1 % und 5,3 % tiefer in die Tasche greifen. In Polen, Spanien, Deutschland und Österreich erlösten die schlachtreifen Tiere zwischen 3,8 % und 4,3 % mehr Geld. Moderater fielen die Zuwächse in Frankreich, Estland, der Slowakei und Dänemark mit einer Spanne von 2,3 % bis 2,8 % aus. Aus Finnland wurde lediglich ein knapp behaupteter Schlachtschweinepreis gemeldet.
EU-Marktpreise für Schlachtschweine (Woche 13. bis 19. Februar 2023)Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine (Woche 13. bis 19. Februar 2023)
AgE
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