Landvolk-Vize fordert festen Zaun zur Abwehr der Schweinepest. (c) proplanta
Alle Abwehrmaßnahmen seien unvollständig, solange neue Infektionen aus dem stärker von der Tierseuche betroffenen Nachbarland drohten, sagte Ehlers der Deutschen Presse-Agentur.
Vermutlich hätte eine Zaunanlage weniger gekostet als die Einbußen, die deutsche Schweinehalter jetzt schon erlitten haben, sagte der Vizepräsident des Bauernverbandes Niedersachsen.
Die ersten an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendeten Wildschweine in Deutschland sind in Brandenburg nahe der Grenze zu Polen gefunden worden. Die genauen Übertragungswege sind noch nicht geklärt. Für Menschen ist die Tierseuche ungefährlich.
Ein mobiler Elektrozaun von 120 Kilometer Länge existiert in Brandenburg an der Grenze zu Polen im Bereich der Stadt Frankfurt (Oder) und den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße - also südlich bis zur brandenburgisch-sächsischen Grenze. Im Bereich des Kreises Spree-Neiße soll er durch einen festen Zaun ersetzt werden - wann der gebaut wird, ist bisher offen.
Mecklenburg-Vorpommern hatte im Juli mit dem Bau eines temporären Wildschutzzauns an seiner Grenze zu Polen begonnen, der etwa fünf Jahre stehen bleiben soll. Sachsen errichtete im März einen rund 130 Kilometer langen mobilen Schutzzaun an der Grenze zu Polen, der Wildschweine abhalten soll. Zusätzlich wird nun ein 50 Kilometer langer fester Zaun angeschafft, der im Seuchenfall um die Gefahrenzone errichtet werden kann.
Wegen der ersten ASP-Fälle in Deutschland sind die Schweinepreise gesunken. Der Großabnehmer China hat den Import von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt. Ehlers betreibt selbst eine Schweinemast mit 2.000 Tieren. «Auf einen Schlag waren meine Schweine 40.000 Euro weniger wert», sagte er. Noch stärker betroffen als die Mäster sind die Schweinezüchter, die ihre Ferkelproduktion nicht so schnell herunterfahren können.
Mit 8,08 Millionen Tieren hat Niedersachsen in Deutschland den größten Bestand an Schweinen. In ganz Deutschland gab es nach Zählung des Statistischen Bundesamtes Anfang Mai 25,4 Millionen Schweine.