«Wir verteidigen hier den Schweinezuchtbetrieb für einen ganzen Raum. Wir erwarten von polnischer Seite ebenfalls eine akribische Fallbearbeitung», sagte der CDU-Politiker bei einem Online-Pressegespräch am Donnerstag.
Aus seiner Sicht müssen Freistaat und Bund erkennen, dass sich der Landkreis Görlitz mit einer 120 Kilometer langen Grenze zu Polen in einer besonders belastenden Situation bei der
Tierseuche befindet. Es brauchte auch Pufferzone in Polen, erläuterte Lange. Er kündigte einen Brief mit seinen Forderungen an den Freistaat, Bund und die
EU-Kommission an.
Zudem ist eine Videokonferenz mit der polnischen Seite geplant, um aus dem Nachbarland ein klares Lagebild zu bekommen. Rücksprachen auf informeller Ebene hätten ergeben, dass in Polen gegen die ASP nur sehr eingeschränkt gehandelt werde und nur vereinzelt Streifen gelaufen würden, kritisierte der Landrat. Das bisherige Gefährdungsgebiet in Ostsachsen ist nun erweitert worden. Die Fläche vergrößert sich von bisher 157 auf nun 322 Quadratkilometer, wie das Sozialministerium am Donnerstag mitteilte.
Zudem wird bei Rothenburg ein etwa 18 Kilometer langer mobiler Zaun in einem Radius von drei Kilometern aufgebaut. Zugleich beginnt die Installation eines festen Zauns bis 12. Februar und die Fallwildsuche. «Es geht jetzt wieder darum, die nötigen Einzäunungen der neuen Gebiete vorzunehmen, diese auf infiziertes Fallwild abzusuchen und die tierseuchenrechtliche Entnahme zu beginnen», sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD).
Am vergangenen Freitag hatte das Gesundheitsministerium über zwei neue Fälle der hochansteckenden Tierseuche bei Wildschweinen im Landkreis Görlitz informiert. Darunter war ein Tier, das außerhalb des bisher festgelegten Gefährdungsgebietes in der Nähe von Rothenburg tot gefunden wurde. Deswegen musste die rote Zone erweitert und das Areal rasch eingezäunt werden. Seit dem ersten Nachweis einer ASP-Infektion in Sachsen Ende Oktober stieg die Zahl der bestätigten Fälle im Freistaat damit auf 19.