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10.01.2021 | 14:12 | Wildschweinkadaver 

Schweinepest-Verdacht an Berliner Stadtgrenze nicht bestätigt

Potsdam / Berlin - Der Schweinepest-Verdacht beim Fund eines Wildschwein-Kadavers im Potsdamer Stadtteil Groß Glienicke nahe der Berliner Stadtgrenze hat sich nicht bestätigt.

ASP-Gefahr
Der Fund eines Wildschwein-Kadavers in Groß Glienicke sorgte in Potsdam und Berlin für Schweinepest-Alarm. Am Samstag kam die Entwarnung. Doch die Gefahr nach dem Ausbruch der Seuche in Brandenburg ist noch lange nicht gebannt. (c) proplanta
Durch zusätzliche Untersuchungen des übersandten Wildschweinkadavers durch das Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald sei Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgeschlossen worden, teilte das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Samstag mit. Den Verdachtsfall hatte am Freitag das Landeslabor Berlin-Brandenburg gemeldet, nachdem der Kadaver rund 400 Meter von der Grenze zum Berliner Bezirk Spandau entfernt gefunden worden war.

«Ich bin sehr froh und erleichtert über dieses Ergebnis», sagte die Leiterin des ASP-Krisenstabs, Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer. Es gelte aber weiterhin wachsam zu sein, weil der Schweinepest-Erreger auch durch den Menschen über weite Strecken getragen werden könne.

Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Havelland, Dirk Peters, hatte darauf hingewiesen, dass die Krankheit auch durch die illegale Entsorgung von Speiseresten auf die Tiere übertragen werden könne.

Auch die Verantwortlichen in Berlin reagierten erleichtert auf die Entwarnung. «Wir nehmen das erfreut zur Kenntnis und werden die Maßnahmen wieder runterfahren und zurückstellen», sagte Bezirksstadtrat Stephan Machulik (SPD) am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

«Es macht ja jetzt keinen Sinn, Zäune zu bauen. Aber wir haben uns in den letzten Jahren darauf vorbereitet. Und wenn morgen ein Fall bestätigt würde, könnten wir sofort wieder aktiv werden.» Letztlich sei es eine Frage der Zeit, wann Berlin betroffen sein könnte, meinte er. In Spandau waren bereits die Vorbereitungen für den Bau eines Schutzzauns an der Landesgrenze angelaufen.

Auch ein Sprecher von Justiz- und Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt (Grüne) sagte, es sei beruhigend, dass es aktuell nahe Berlin noch keinen Schweinepestfall gebe. «Aber wir müssen schauen, wie es weiter geht und das genau beobachten.»

Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland wurde am 10. September 2020 im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße amtlich festgestellt. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle in Brandenburg liegt mittlerweile bei mehr als 440, betroffen sind vor allem der Osten und der Südosten des Landes. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Für Wild- und Hausschweine endet sie jedoch fast immer tödlich.
dpa/bb
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