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04.01.2021 | 02:21 | Schweineseuche 

Schweinepest-Vorbeugung: Schwarzwildbestand weiter reduzieren!

Schwerin - Auch nach Fertigstellung des Grenzschutzzauns gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) dazu aufgerufen, andere Maßnahmen der Seuchenbekämpfung nicht zu vernachlässigen.

Afrikanische Schweinepest Schwarzwild
Noch ist an Mecklenburg-Vorpommern der Kelch vorbeigegangen und kein Fall der Afrikanischen Schweinepest aufgetreten. Das soll so bleiben, fordert Minister Backhaus. Aber der neue Grenzschutzzaun alleine reicht nicht. (c) proplanta
«Der Zaun ist kein Allheilmittel. Aber er ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie zur Vorbeugung eines ASP-Eintrags», sagte Backhaus der Deutschen Presse-Agentur. Der Schutzzaun im Nordosten ist 63 Kilometer lang und reicht von der Uckermark über Linken und Hintersee bis Ahlbeck auf Usedom. Der Bau hatte mehr als eine Million Euro gekostet. «Die Kosten für den Zaun trägt das Land. Damit entlasten wir die Landkreise, die eigentlich dafür zuständig gewesen wären», sagte Backhaus.

In Deutschland ist die Schweinepest bislang in Brandenburg und Sachsen aufgetreten. Laut Backhaus beträgt der Schaden mehr als Milliarde Euro. Er kritisierte dabei die Bundesregierung. Wenn überall ein Zaun stünde, dann hätte für einen Bruchteil der Kosten dieser Schaden verhindert werden können.

Zu den Bausteinen der Seuchenbekämpfung gehöre die Reduzierung des Schwarzwildbestands. «Deswegen haben wir die Pürzelprämie auf 50 Euro verdoppelt.» Dies sei auch ein Stück Anerkennung für die Anstrengungen der Jägerschaft. Zum Beweis eines Abschusses müssen Jäger mit den Anträgen die Schwänze (Pürzel) der Wildschweine beim zuständigen Forstamt beziehungsweise Nationalparkamt abgeben.

Backhaus sagte, dass jeder Fund eines toten Wildschweins unverzüglich gemeldet werden muss. Er rief  auch die schweinehaltenden Betriebe auf, die erforderlichen Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Ebenfalls zur Verhinderung der Schweinepest hat der Nordosten Kadaver-Spürhunde ausgebildet. Zwölf Hundeführer und ihre Vierbeiner hatten jüngst den einmonatigen Lehrgang bei Jabel (Mecklenburgische Seenplatte) erfolgreich abgeschlossen. Die «Gespanne» können verendete Tiere auch in unwegsamem Gebiet aufspüren und so helfen, einen Tierseuchenausbruch früh zu erkennen und ein Einschleppen des Seuchenerregers in Hausschweinbestände zu verhindern.
dpa/mv
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