Zwar nimmt auch 2019 das Angebot an lebenden Tieren zu und die Schlachtgewichte steigen; dennoch wurde der Markt zuletzt von Analysten als fortgesetzt stabil bezeichnet. Die Schlachtmengen liegen nicht nur in Deutschland unter dem Vorjahresniveau, und der Chinaexport nimmt Druck vom Markt. Der hierzulande wegen des Tages der Deutschen Einheit ausgefallene Schlachttag brachte zwar hier und da die Vermarktung etwas ins Stocken, aber letztlich den Markt nicht aus dem Gleichgewicht.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ließ deshalb ihre Notierung für Schlachtschweine die sechste Woche in Folge mit 1,85 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Ausgeglichene Verhältnisse wurden auch aus Österreich gemeldet. Das Lebendangebot nehme zwar zu, fließe jedoch problemlos ab, berichtete der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV).
Die nationale Notierung in Österreich blieb mit 1,83 Euro/kg SG stabil. Unveränderte Auszahlungspreise der Schlachtbetriebe wurden zuletzt auch aus Frankreich, den Niederlanden und Belgien gemeldet.
Export stärkt PreiseFür die Jahreszeit völlig untypisch hat der dänische Schlachtkonzern
Danish Crown die zweite Woche in Folge seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine um umgerechnet 2,7 Cent/kg SG angehoben. Die Nachfrage nach dänischem
Schweinefleisch sei derzeit sehr gut, und es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Preise in diesem Jahr von der für den Frühherbst sonst typischen Abschwächung betroffen sein werden, kommentierte das Unternehmen die Marktsituation. Insbesondere der starke Export nach Asien helfe dabei, die Verkaufspreise für Schweinefleisch zu stabilisieren oder sogar anzuheben.
Auch in Italien können sich die
Mäster über höhere Preise freuen; die nationale Notierung legte am vergangenen Donnerstag um 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG) zu. Die beginnende Weihnachtsproduktion habe die Fleischnachfrage gestärkt, erklärten dortige Analysten.
In Spanien setze sich dagegen der moderate Abschwung der
Schlachtschweinepreise fort. Am Mercolleida gab die Notierung um 0,7 Cent auf 1,451 Euro/ kg LG nach, weil das Angebot größer und die Schlachtgewichte deutlich gestiegen sind. Allerdings ließen sich laut Mercolleida die Tiere meist gut absetzen, wozu auch der immer größer werdende Bedarf des neuen Pini-Schlachthofs bei Huesca beitrug.
40 Euro mehr fürs SchweinIn der gesamten EU sind die Schlachtschweinepreise nach Kommissionsangaben in der Woche zum 29. September im Mittel praktisch unverändert geblieben. Für Tiere der Handelsklasse E wurden im
Schnitt der Mitgliedstaaten 182,03 Euro/100 kg gezahlt; das waren lediglich 8 Cent weniger als in der Vorwoche. Im Vorjahresvergleich erlösten die Mäster für 100/kg SG jedoch gut 40 Euro oder 28,3 % mehr.
Der stärkste Preisabschlag in der Berichtswoche wurde für Litauen mit 1,4 % ausgewiesen. Moderater fielen die Rückgänge in einer Bandbreite von 0,3 % bis 0,9 % in Ungarn, Rumänien, Polen und Italien aus. Unverändertes Geld für ihre Tiere erhielten die Erzeuger in Deutschland, Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Österreich. Zuschläge zwischen 0,6 % und 0,8 % im Vorwochenvergleich zahlten laut Kommission die Schlachtbetriebe in Frankreich, der Slowakei, Finnland, Schweden und Slowenien für die an sie gelieferten Schlachtschweine.