Die Fledermaustollwut wird in NRW nur sporadisch nachgewiesen, in Ostwestfalen sei sie damit erstmals festgestellt worden, wie Ulrich Kros vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Detmold (CVUA) am Donnerstag sagte. «Das ist für uns jetzt kein Alarmsignal, aber es weist doch daraufhin, dass auch seltene Krankheiten eben vorkommen.»
Die Breitflügelfledermaus war den Angaben des CVUA zufolge Anfang Oktober in einem apathischen Zustand im Labor abgegeben worden. Das Tier habe leblos auf dem Rücken gelegen, allerdings bei einer leichten Berührung mit Abwehrverhalten und weit aufgerissenem Maul reagiert. Daher sei es betäubt und dann getötet worden. Eine Untersuchung von Organproben bestätigte den in Europa in Fledermauspopulationen vorkommenden Virusstamm. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.
Nach Angaben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) gilt Nordrhein-Westfalen trotz der gelegentlichen Nachweise weiterhin als tollwutfrei. Der
Erreger komme bei Fledermäusen vor, eine
Übertragung auf andere Tiere, geschweige denn auf Menschen sei jedoch von Experten nie beschrieben worden. Bislang wurden bundesweit in diesem Jahr 4 Fälle registriert. Neun waren es 2019.
«In den vergangenen Jahren war auch immer ein Nachweis in NRW dabei», sagte Lanuv-Sprecher Wilhelm Deitermann. «Wer eine tote Fledermaus findet, sollte sich immer an das Veterinäramt wenden», sagte er. Nur so sei ein gutes Monitoring möglich. Die Veterinäre aus Detmold betonen, dass Fledermäuse grundsätzlich mit Vorsicht behandelt und nicht ohne feste Lederhandschuhe berührt werden sollten. Von Fledermauskot oder überwinternden Tiere gehe aber keine Gefahr aus.