Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.03.2021 | 16:42 | Schweinepreis 

Silberstreif am Horizont für Niedersachsens Schweinehalter?

Hannover - Nach Monaten mit Preisen im Sinkflug und vollen Ställen sehen die niedersächsischen Schweinezüchter wieder einen wirtschaftlichen Silberstreif am Horizont.

Schweinehaltung Niedersachsen
Noch vor wenigen Monaten lagen die Nerven bei den Schweinehaltern blank: Sie wurden ihre Tiere nicht los, die Preise waren im Keller - Existenzangst machte sich breit. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet. (c) proplanta
«Insgesamt entwickelt sich der Markt wieder sehr positiv», sagte am Dienstag Klaus Kessing, Marktexperte der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands in Damme bei Vechta.

Im vergangenen Winter, vor Weihnachten und danach, hatten die Landwirte große Schwierigkeiten, ihre Schlachtschweine rechtzeitig zur Schlachtung zu geben - die Schlachtkapazitäten waren als Folge der Corona-Pandemie spürbar ausgedünnt. Hinzu kamen wegbrechende Exportmärkte aufgrund der im September in Brandenburg unter Wildschweinen festgestellten Afrikanischen Schweinepest (ASP). Vor allem China machte seinen Markt für deutsches Schweinefleisch dicht; in der Folge stürzte der Schlachtpreis auf rund 1,20 Euro pro Kilo ab. Ein Jahr zuvor erzielten die Landwirte wegen des China-Booms noch Preise von gut 2,00 Euro pro Kilo.

Aber die Landwirte traten im Herbst auf die Bremse: Es wurden spürbar weniger Ferkel eingestallt. Entsprechend gering ist jetzt das Angebot an Schlachttieren. Die Folge: Die Preise steigen wieder. Letzte Woche lag der Schlachtpreis bei 1,40 Euro, sagte Kessing. Mit einem weiteren Preisanstieg sei zu rechnen.

Auch ins Thema Exportbeschränkungen aufgrund der ASP ist zuletzt wieder Bewegung gekommen: Vietnam, Singapur und Thailand wollen wieder Fleisch aus Deutschland abnehmen. Das sind zwar nur kleine Märkte, aber es gibt wieder Hoffnung, sagte Niedersachsens Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers: «Wir sind froh, dass es jetzt Aussicht auf Lockerung gibt.» Die Bundesregierung arbeite daran, dass auch China den Markt wieder öffnet.

Am Ende habe sich der sogenannte Schweinestau in den Ställen deutlich schneller abgebaut als er noch vor einigen Wochen geglaubt habe, sagte Ehlers. Die Kehrseite: «Wir merken auch, dass viele Sauenhalter aufgrund der wirtschaftlichen Situation ans Aufgeben denken oder schon aufgegeben haben.»
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Mehr Schweine geschlachtet in NRW

 Wieder mehr Schweine in MV-Ställen

 Deutlich weniger Schweine in Baden-Württemberg

 Chinesische Regierung will kleineren Sauenbestand

 Milliardenhilfe für Tierwohl startet

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken