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21.01.2011 | 11:32 | Futtermittel 

Statt importieren inländischen Futtermittelanbau fördern

Brugg - Der Rückgang der inländischen Futtermittelproduktion wird zunehmend zu einem Problem, weil die Lücke mit Importen kompensiert werden muss.

Futtermittel
Der Vorstand des Bauernverbands hat sich mit der Thematik befasst und eine Arbeitsgruppe beauftragt, nach Lösungen zur Förderung des Anbaus von inländischem Futtergetreide und -eiweissen zu suchen.

Die Haltung von Nutztieren hat für die Schweizer Landwirtschaft eine grosse Bedeutung. Ein beträchtlicher Teil der Fläche kann nur als Wiesland und damit von Raufutterverzehrern wie Kühen, Ziegen, Schafen oder Pferden genutzt werden. Rund 88 Prozent des eingesetzten Futters ist entsprechend Gras, Heu, Silage oder andere inländische Pflanzen wie Mais. So basiert die für die Schweizer Landwirtschaft wichtige Milch- und Rindfleischproduktion sehr stark auf Raufutter. Dennoch gerät die Schweizer Tierproduktion immer wieder in die Kritik, weil sie auch Futter aus dem Ausland benötigt. Importiert wird vor allem Kraftfutter also energiereiches Getreide oder eiweissreiche Futtermittel wie Soja.

Der wichtigste Grund dafür ist der anhaltende Druck auf den Ackerbau in der Schweiz. Die Agrarpolitik der letzten Jahre hat für allem für die Extensivierung Anreize geschaffen, bei gleichzeitigem Abbau des Grenzschutzes. In der Folge lässt sich mit Produktion von Futtergetreide und Eiweissträgern für die Fütterung heute kein Geld mehr verdienen.

Die Kraftfutterimporte haben entsprechend in den letzten Jahren zugenommen und stehen immer wieder in der Kritik. Insbesondere wegen den teilweise ökologisch und sozial bedenklichen Bedingungen unter denen beispielsweise Soja in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert wird. Um letzterem vorzubeugen, ist der Schweizerische Bauernverband (SBV) Mitglied des Netzwerkes „nachhaltiges Soja“. Dieses will sicherstellen, dass in der Schweiz in Zukunft nur noch Soja aus sozial und ökologisch unbedenklicher sowie wie bis anhin gentechfreier Produktion verwendet wird.

Um die Abhängigkeit von den Importen zu verringern, fordert der SBV geeignete politische Massnahmen, zur Förderung des inländischen Futtermittelanbaus. Massnahmen wie eine Lenkungsabgabe auf ausländischen Futtermitteln oder tiefere Tierbestände, welche die tierische Produktion in der Schweiz einschränken, sind der falsche Weg. Denn in diesem Fall müssten mehr Fleisch und andere tierische Produkte importiert werden, was die Probleme lediglich ins Ausland verlagert. Solange das Fleisch nachgefragt wird, macht es Sinn, dieses auch in Schweiz mit ihren strengen Vorschriften in Bezug auf Tier- und Umweltschutz zu produzieren. Der Vorstand des SBV hat eine Arbeitsgruppe beauftragt, konkrete Lösungen zu erarbeiten, um den Anbau von Futtermitteln in der Schweiz wieder attraktiver zu machen. (sbv)
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