Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.10.2020 | 06:17 | Tierseuchenprävention 

Suche nach toten Wildschweinen in Brandenburg geht weiter

Potsdam - Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geht die Suche nach toten Wildschweinen in den betroffenen Brandenburger Landkreisen unvermindert weiter.

Schweinepest-Überträger
Mit Drohnen und Hubschrauber weiter Suche nach toten Wildschweinen. (c) proplanta
In den Kreisen Spree-Neiße und Oder-Spree wurde die sogenannte Fallwildsuche mit Unterstützung von Drohnentechnik fortgesetzt, wie der Sprecher des Verbraucherschutzministeriums, Gabriel Hesse, am Samstag sagte. Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildtechnik sei im Einsatz, vor allem nachts.

Bisher wurde in Brandenburg die Krankheit bei 49 Wildschweinen nachgewiesen - zuletzt wurden zwei Kadaver im Kerngebiet des Landkreises Spree-Neiße und sechs weitere im Hotspot Dorchetal im Südwesten von Neuzelle (Landkreis Oder-Spree) gefunden.

Die Schweinepest war vor rund drei Wochen in Brandenburg ausgebrochen. Mittlerweile ist die Tierseuche dort bei Dutzenden toten Wildschweinen nachgewiesen worden. Sie ist für Menschen ungefährlich, aber für Wild- und für Hausschweine fast immer tödlich.

Auch im dritten von der Schweinepest betroffenen Kreis Märkisch-Oderland geht die Suche weiter, um das Ausmaß festzustellen. Dort war am vergangenen Mittwoch der erste ASP-Verdachtsfall bei einem Wildschwein bestätigt worden.

Von diesem Montag an sollen Wildschweinkadaver-Suchhunde aus dem Saarland beim Aufspüren von totem Schwarzwild helfen. Vier Hundeführer mit ihren Vierbeinern sollen nach Angaben des Umweltministeriums in Saarbrücken im Landkreis Spree-Neiße eingesetzt werden.

Auch aus Rheinland Pfalz und Schleswig-Holstein hatten solche Suchtrupps die betroffenen Landkreise unterstützt. Ausgestattet mit Warnweste und GPS-Sender durchsuchen die speziell trainierten Tiere ein bestimmtes Areal. Funde werden angezeigt. Der Suchhund geht aber nicht an den Kadaver, um weder sich noch den Hundeführer zu infizieren.

Zudem laufen nach Angaben des Ministeriums mit Hochdruck die Vorbereitungen für den geplanten festen Zaun um das erste Kerngebiet Sembten/Neuzelle. Die fünf Kilometer breite weiße Zone umschließt demnach wie ein Halbkreis das Kerngebiet.

Wenn der Streifen gesichert sei, werden dort die Wildschweine geschossen, so Ministeriumssprecher Hesse. Die Eingrenzung der Zone um das Kerngebiet in den von der ASP betroffenen Landkreisen beginnt ihm zufolge Anfang kommender Woche.

Parallel dazu läuft die Aufstellung eines festen Zaunes zur Abwehr der Wildschweine. Im Süden des Landkreises Spree-Neiße hat der Landesbetrieb Forst etwa drei bis vier Kilometer fertiggestellt. Etwa sieben Kilometer fehlten bis Freitag in dem Bereich noch. Im Norden will der Landkreis zu Wochenbeginn an der Neiße mit dem restlichen Abschnitt beginnen. Die Strecke führt bis zur Bundesautobahn A15.

Unterdessen dürfen in Einzelfällen Landwirte wieder auf ihre bislang wegen der Afrikanischen Schweinepest gesperrten Flächen. Mehrere landwirtschaftliche Flächen, deren Nutzung im gefährdeten Gebiet untersagt worden war, sind laut Verbraucherschutzministerium von den Veterinärämtern wieder freigegeben worden.
dpa/bb
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bisher kein ASP-Nachweis in Sachsen-Anhalt

 Afrikanische Schweinepest zieht sich aus Sachsen zurück

 Ausgiebige Regenfälle bereiten Jägern keine Probleme

 Tilgung der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg schreitet voran

 Infektionen mit Virus der Tierseuche Aujeszkysche Krankheit gesunken

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus