Trotz Kälte und Nässe im Frühjahr blicken Thüringens Imker auf ein gutes Jahr zurück. «Es ist trotz des langen Winters und des verregneten Frühjahrs doch noch eine relativ gute Ernte geworden», sagte Frank Reichhardt vom Landesverband der Imker der Nachrichtenagentur dpa. 744 Tonnen Honig Ertrag stehen zu Buche, das entspricht durchschnittlich 37,5 Kilogramm pro Bienenvolk.
Regional habe es zum Teil große Unterschiede gegeben, so Reichhardt. Die starke Spättracht in diesem Jahr habe den Imkern das Jahr gerettet. Das vergangene Jahr war deutlich schwächer: Nur 29,7 Kilogram sammelten die
Bienenvölker im Durchschnitt, insgesamt seien so 548 Tonnen zusammengekommen, sagte Reichhardt.
Die Varroa-Milbe bleibt für die Imker im Freistaat eine große Gefahr. Die Milben entziehen den Bienen Blut oder übertragen Viren und sorgen so für Verluste. Auch die Melezitose sei in diesem Jahr ein Problem gewesen. Dabei handelt es sich um eine Zuckerart, die den Honig hart macht. «Man bekommt ihn dann nicht aus den Waben heraus», sagte Reichhardt. Auch die Bienen selbst können sich von diesem «Zementhonig» beim Überwintern nicht ernähren. Dadurch können viele Bienen verhungern.
Nach Angaben des Thüringer Agrarministeriums gibt es zurzeit 2.570 Imker mit fast 19.600 Bienenvölkern im Freistaat. Das sind über 1.000 mehr als im vergangenen Jahr, wie Reichhardt sagte. Das Ministerium hatte kürzlich angekündigt, sein
Förderprogramm für Imker für weitere drei Jahre zu verlängern. Nachwuchsimker können Zuschüsse etwa für Honigschleudern erhalten. (dpa/th)