Die für Menschen ungefährliche
Tierseuche war hier zum bislang letzten Mal im November 2019 ausgebrochen, wie das
Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz am Mittwoch mitteilte. Sperrgebiet bedeutet in diesem Fall, dass der Tierhandel - etwa mit Rindern - stark eingeschränkt wird.
Ausnahmen sind unter Auflagen möglich, etwa wenn die Tiere nachweislich geimpft sind oder die Erregerfreiheit mit einer Untersuchung festgestellt wird. Diese Analysen führten im LUA 2019 zu einem deutlichen Anstieg der Probenzahlen.
«Insgesamt hat das LUA im Rahmen der Tierseuchendiagnostik im vergangenen Jahr 320.266 Proben untersucht. Die Probenzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40.000 angestiegen», teilte LUA-Präsident Stefan Bent bei der Vorstellung der Tierseuchenbilanz 2019 mit.
Die Blauzungenkrankheit war im Dezember 2018 in Baden-Württemberg aufgetreten und erreichte im Januar 2019 Rheinland-Pfalz. «Es war der erste Nachweis im Land seit Mai 2009», teilte das LUA mit. Im Laufe des vergangenen Jahres habe es den
Erreger der Blauzungenkrankheit in sechs Betrieben nachgewiesen.
Land und
Tierseuchenkasse bezuschussen Impfungen für Rinder, Schafe und Ziegen. Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne) rief am Mittwoch alle
Bauern zu diesem Tierschutz auf.
Zum bisher einzigen Mal wies das LUA nach eigenen Angaben 2019 auch die Wild- und Rinderseuche in Rheinland-Pfalz nach: «Die bakterielle Erkrankung ist für Menschen ungefährlich, führt bei Wild- und Nutztieren aber zu gehäuften plötzlichen Todesfällen.» Untersucht worden war ein männliches Rind aus dem Westerwald.
«In Deutschland gilt die
Seuche wegen des insgesamt hohen seuchenhygienischen Standards als getilgt und wird auch nicht mehr staatlich bekämpft», hieß es weiter. Seit 2010 werde sie in Deutschland vereinzelt festgestellt. Der Nachweis in Rheinland-Pfalz unterstreiche, dass regelmäßige Untersuchungen von Erkrankungs- und Todesursachen von Nutz- und Wildtieren nötig seien.