Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.01.2021 | 16:07 | Tierschutzverstöße 

Tierquälerei in Schlachthof: Geschäftsführer scheitert mit Revision

Kassel/Frankfurt - Das Oberlandesgericht Frankfurt hat ein Urteil gegen einen früheren Geschäftsführer eines Schlachthofs in Kassel bestätigt.

Tierquälerei in Schlachthof
Urteil gegen früheren Geschäftsführer eines Schlachthofs bestätigt. (c) proplanta
Der Angeklagte habe trotz unzureichender Betäubung der Tiere und in voller Kenntnis hierüber Schweine schlachten lassen und sei damit für «rohe und quälerische» Schlachtung verantwortlich, erklärte das Gericht am Dienstag. Es wies die Revision des Mannes zurück. Das Urteil ist rechtskräftig (Az. 2 Ss 194/20).

Im April war der damals 39-Jährige in zweiter Instanz vor dem Landgericht zu 120 Tagessätzen á 100 Euro unter Strafvorbehalt verurteilt worden - er muss nur zahlen, wenn er erneut straffällig wird. Das Gericht sah es damals als erwiesen an, dass unter der Geschäftsührung des Mannes Schweine unzureichend betäubt und getötet wurden. Sowohl die automatisierte Betäubungsanlage als auch die Nachbetäubung per Hand seien fehlerhaft gewesen.

Das Oberlandesgericht sah es ähnlich: Der Angeklagte habe gewusst, dass die gesetzlich vorgesehene Betäubung der Tiere mit den vorhandenen Betäubungsanlagen nicht erfüllbar war. Er habe zwei Jahre lang wirtschaftlichen Interessen des Schlachthofes und eigenen monetären Interessen Vorrang eingeräumt. Entgegen der Ansicht des Landgerichts sei sein Verhalten sogar als aktives Tun zu bewerten, weil er die Schlachtungen trotzdem anordnete. Da die Staatsanwaltschaft keine Rechtsmittel eingelegt hatte, wirkt sich dies aber nicht auf die Strafe aus.
dpa/lhe
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Rund 1.000 Landwirte beantragen 11,25 Millionen Euro für mehr Tierwohl

 Bären verbreiten zunehmend Angst in der Slowakei

 EU-Aktionsplan zu Meeresschutz: Bundesregierung will Fahrplan vorlegen

 Land setzt beim Thema Wolf auf Prävention

 Auf in luftige Höhen - Der Bergsommer steht bevor

  Kommentierte Artikel

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen