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21.01.2013 | 13:39 | Tierschutzbericht 
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Tierschutzbericht Nordrhein-Westfalen erschienen

Düsseldorf - Ferkeln wird der Schwanz gekürzt, um in der Mast das Auftreten von Schwanzbeißen zu vermeiden.

Ferkel
(c) proplanta
Kälbern werden die Hörner entfernt und bei Geflügel der Schnabel gekürzt - diese Folgen der Tierhaltung in großen Mastanlagen kritisiert NRW-Umweltminister Johannes Remmel scharf: „In den Ställen im Lande werden viele Tiere unter tierschutzwidrigen Zuständen gehalten. Die Eingriffe werden dabei vorgenommen, um die intensiven Haltungssysteme wirtschaftlich überhaupt erst zu ermöglichen.

Wir fordern von der Bundesregierung einen besseren Schutz der Tiere. Sie muss das Tierschutzgesetz und die auf ihm beruhenden Haltungsverordnungen grundlegend ändern und an dem grundgesetzlich verankerten Staatsziel des Tierschutzes ausrichten.“

Die NRW-Landesregierung geht beim Tierschutz voran, wie der aktuelle Tierschutzbericht zeigt: Ein Gesetzentwurf zum Verbandsklagerecht für Tierschutzvereine wurde auf den Weg gebracht. „Tiere können sich nicht selber schützen. Aber die Tierschutzvereine sind engagierte Anwälte ihrer Interessen. Sie werden durch das geplante Verbandsklagerecht gestärkt“, so Remmel.

NRW arbeitet zudem an langfristigen Strategien für einen besseren Schutz der Tiere. So wurden in den vergangenen zwei Jahren mit einer Literaturstudie, einer Fragebogenaktion, einer Evaluierungsstudie und einem aktuell laufenden Feldversuch intensive Bemühungen unternommen, um die Ursachen des Schwanzbeißen in der Schweinezucht zu erforschen.

Auf Basis der so gewonnen Erkenntnisse sollen tierschutzgerechte Lösungsstrategien für die Praxis erarbeitet werden. In einer Expertenanhörung zum Enthornen von Kälbern wurde in einem interdisziplinären Expertenhearing unter anderem die Frage diskutiert, ob das Merkmal „hornlos“ auch züchterisch angegangen werden kann.

Ein solches Zuchtziel zu erreichen ist jedoch langwierig. In einem ersten Schritt ist im Mai 2012 erstmals in Deutschland eine freiwillige Vereinbarung mit der Wirtschaft und der Landwirtschaft geschlossen worden. Inhalt der sogenannten „Düsseldorfer Erklärung“ ist ein Maßnahmenpaket zur Förderung der Zucht genetisch hornloser Rinder. Dass die Maßnahmen greifen verdeutlichen folgende Zahlen: Innerhalb eines Jahres konnte die Anzahl von Rindern ohne Hörner von 5.000 auf derzeit rund 50.000 verzehnfacht werden.

Auch abseits der landwirtschaftlichen Tierhaltung macht sich das Ministerium für den Tierschutz stark: Unter anderem wird die Kastration verwilderter Katzen und die Sanierung von Tierheimen gefördert. „Das letzte Jahr hat gezeigt, wie groß hier der Bedarf ist. Deshalb haben wir auch in den neuen Koalitionsvertrag ein Förderprogramm für die Sanierung von Tierheimen aufgenommen“, sagte Remmel.

Auch der Handel mit exotischen Tieren soll zum Schutz der Tiere neu geregelt werden. „Und das ehrenamtliche Engagement darf nicht vergessen werden. Viele Bürgerinnen und Bürger leisten aktiven Tierschutz. An dieser Stelle möchte ich allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung des Tierschutzes danken“, sagte Remmel. (PD)
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Kommentare 
Antonietta schrieb am 21.01.2013 22:55 Uhrzustimmen(43) widersprechen(41)
Tiere sind Lebewesen genau wie Menschen. Sie empfinden Schmerz und Gefühle wie z.B. Angst. Trotzdem werden Schweine, Rinder, Hühner usw. von Menschen wie Produkte oder Waren behandelt. Wir sperren sie ein, halten sie teilweise unter den schlimmsten Bedingungen, mästen und töten sie, um sie dann zu essen.
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