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14.12.2012 | 10:42 | Tierschutz 

Tierschutzforschungspreis für Tierversuchsalternative

Berlin - Forscher erhält für neues Verfahren zur Risikobewertung von Chemikalien den Tierschutzforschungspreis des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Versuchstier
(c) oleg kozlov - fotolia.com
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) vergibt auch in diesem Jahr wieder den Forschungspreis für Alternativmethoden zu Tierversuchen.

Bei der Preisverleihung am Donnerstag in Berlin sagte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, Peter Bleser: „Mit dem Preis zeichnen wir Arbeiten aus, die Tierversuche mit Hilfe neuer Methoden entweder deutlich reduzieren oder sogar völlig ersetzen können."

In diesem Jahr geht der mit 15.000 Euro dotierte Forschungspreis an Dr. Ralf Herwig für seine Arbeit „Entwicklung eines systembiologischen Verfahrens zur Beurteilung der Karzinogenität von Chemikalien in der Leber: Ein Verfahren zum Ersatz von Tierversuchen". Dieses Verfahren kann beurteilen, ob Umweltchemikalien ein potenzielles Risiko haben und an der Entstehung von Leberkrebs beteiligt sein können. Die gewonnenen Ergebnisse basieren auf modernsten Methoden der Genomforschung: Eingesetzt wird ein neues Zellkulturverfahren, das mit Hilfe so genannter Vorläufer von menschlichen Leberzellen in der Lage ist, eine Vorhersage über das Risiko zu ermöglichen.

Das Verfahren könnte als integrierter Bestandteil einer Sicherheitsbewertungsstrategie von Chemikalien genutzt werden, um Tierversuche hier künftig zu vermeiden. Darüber hinaus könnten mit diesem neuen, vielversprechenden wissenschaftlichen Ansatz aus der angewandten Grundlagenforschung zukünftig Sicherheitsbewertungen von Chemikalien zum Schutz der Verbraucher schneller durchgeführt werden.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte: „Unser Ziel ist es, die Zahl der Versuchstiere auf ein Minimum zu beschränken. Wir müssen alles tun, um Tierversuche so weit wie möglich zu ersetzen. Deshalb fördern wir mit Hochdruck alternative Methoden. Kein Land in Europa unterstützt die Suche nach Ersatzmethoden zu Tierversuchen so intensiv wie Deutschland."

Tierversuche sind nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft noch nicht verzichtbar. Deutschland leistet innerhalb der Europäischen Union jedoch einen herausragenden Beitrag für die Erforschung und den Einsatz von Alternativmethoden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die „Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch" (ZEBET), der Förderschwerpunkt „Ersatzmethoden zum Tierversuch" des Bundesforschungsministeriums, der Tierschutzforschungspreis des BMELV sowie die vom BMELV unterstützte „Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen".

Das Bundesverbraucherministerium setzt sich außerdem dafür ein, dass in Bereichen, in denen auch in Zukunft auf den Einsatz von Tieren in Wissenschaft und Forschung nicht verzichtet werden kann, ein größtmögliches Schutzniveau der Tiere gewährleistet bleibt. Im kommenden Jahr treten EU-weit neue verbindliche Regelungen in Kraft, mit denen der Schutz von Versuchstieren weiter verbessert wird. Deutschland hat diese Regelungen in weiten Teilen bereits umgesetzt. (bmelv)
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