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18.07.2019 | 17:01 | Futtervorräte 

Trockenes Wetter lässt Futtervorräte schrumpfen

Jena - Wegen der Trockenheit wächst auf den Wiesen und Weiden in Thüringen teils nur wenig Futter für die Nutztiere.

Futtervorräte
Thüringen ächzt weiter unter der Trockenheit. Dass es zu wenig geregnet hat, belastet nicht nur die Wälder und Gewässer im Freistaat, sondern auch die Landwirtschaft. (c) proplanta
«Letztes Jahr war es durch die Trockenheit schon so kritisch, dass die Landwirte keine Futtervorräte anlegen konnten, weil kaum was da war», sagte Tina Baumgärtel vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum am Donnerstag. «Deswegen ist es dieses Jahr noch schwieriger - mit dem wenigen Futter und ohne Reserven spitzt sich der Futtermangel zu.» Allerdings gebe es dabei regionale Unterschiede. «Je nachdem, wo Niederschlag heruntergekommen ist, ist es unterschiedlich.»

Die Wiesen und Weiden im Freistaat, die landwirtschaftlich genutzt werden, werden als Grünland bezeichnet. Sie machen etwa 20 Prozent der Agrarfläche im Freistaat aus. Auf den Flächen wird entweder Futter für bestimmte Nutztiere - hauptsächlich Rinder und Schafe - geschnitten, oder sie dienen den Tieren als Weide.

Baumgärtel zufolge war der erste Aufwuchs auf den Wiesen geringer als im Vorjahr, weil die Bodenwasservorräte aufgebraucht waren. «Der April war extrem trocken, auch der März, und es gab kaum Niederschläge.» Durch den Regen im Mai habe sich die Lage zumindest so weit entspannt, dass diejenigen Landwirte, die den ersten Schnitt früh gemacht haben, eine relativ gute Ernte hatten. Nach Mai sei aber nicht mehr viel nachgewachsen, der Juni wieder viel zu trocken gewesen.

Auch der Anbau anderer Futtermittel fällt wegen des trockenen Wetters teilweise schlecht aus. «Der Silomais hat jetzt doch in einigen Regionen Thüringens, wo es nicht mehr geregnet hat, deutliche Anzeichen von Trockenstress», sagte Steffi Knoblauch von der Landesanstalt für Landwirtschaft. Auch sie betonte, dass die Lage regional sehr unterschiedlich sei.

«Je nachdem, wo und ob es in den zurückliegenden Wochen geregnet hat oder nicht, hat es mehr oder weniger Trockenstress bei den Pflanzen gegeben», erläuterte sie. «Die Erträge werden im mittleren Bereich liegen, wenn es einigermaßen gereicht hat.»

Nach dem Dürresommer 2018 seien die Böden «tiefgründig ausgetrocknet». «Sie sind es natürlich immer noch, so dass der Niederschlag, den es dieses Jahr gegeben hat, immer ein Beitrag war, den die Pflanze für die Verdunstung und die Ertragsbildung aufgezehrt hat», erläuterte sie.
dpa/th
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