Den Haag - Die professionelle Zucht von Nerzen ist in den Niederlanden ab 2024 verboten.
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Die Erste Kammer des Parlaments verabschiedete am Dienstag in Den Haag einen umstrittenen Gesetzentwurf. Die Niederlande sind nach China und Dänemark der drittgrößte Produzent von Nerzen. Die Zweite Kammer des Parlamentes hatte bereits 2009 mit großer Mehrheit dem Verbot zugestimmt.
Rund 160 Unternehmen produzieren jährlich vier Millionen Pelze mit einem Umsatz von rund 130 Millionen Euro. «Das Verbot kostet 1.200 Arbeitsplätze», erklärte der Sprecher der Branche, Marc Holthuysen, in Den Haag. Die Züchter hatten jahrelang mit Gerichtsverfahren versucht, das Verbot zu verhindern. Sie wollen nun vom Staat eine Milliarde Euro Schadenersatz fordern.
Jahrelang wütete um das Verbot der Pelztierzucht ein erbitterter Streit. Tierschützer und eine Mehrheit der Abgeordneten hatten angeführt, dass die Raubtiere nicht in Käfigen gehalten werden dürften, nur um ihre Pelze als Modeartikel zu verwenden. Gegen ein Verbot und damit das Aus für die Branche waren unter anderem die rechtsliberale Regierungspartei VVD und die Christdemokraten. (dpa)