„Die Angebots- und Nachfrageverhältnisse auf dem deutschen
Schlachtschweinemarkt entwickeln sich trotz des regional fehlenden Schlachtages weiterhin ausgeglichen“, teilte die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) am vergangenen Mittwoch (10.6.) mit und ließ erwartungsgemäß ihre Leitnotierung für Schlachtschweine mit 1,66 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert.
Am
Fleischmarkt standen laut Analysten vor allem Grillartikel im Fokus; der zuvor schleppende Schinkenabsatz lief wieder besser. Nennenswert höhere Verkaufspreise konnten die Fleischvermarkter nicht erzielen.
Der dänische Fleischkonzern
Danish Crown berichtete, dass sich die Nachfrage am
EU-Binnenmarkt nach der Corona-Krise langsam normalisiere, das Absatzvolumen aber noch unter dem Niveau der Vorjahre liege.
Bei Drittländern gebe es nach Japan gute Verkäufe, während sich chinesische Käufer eher noch zurückhielten. Der Ankaufspreis für Schlachtschweine blieb bei Danish Crown mit umgerechnet 1,49 Euro/kg SG stabil. Zu unveränderten Konditionen konnten zuletzt auch die
Mäster in Österreich ihre Tiere vermarkten; der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) änderte seinen Leitpreis von 1,63 Euro/kg SG nicht. Trotz verkürzter Schlachtwoche hätten alle Tiere den Weg ins Schlachthaus gefunden, so der VLV.
Stabil blieben die aktuellen
Schlachtschweinenotierungen bei ausgewogenen Verhältnissen am Lebendmarkt auch in Belgien, den Niederlanden und Frankreich. In Italien konnte sich die Leitnotierung nach dem Absturz während der Corona-Krise von 0,57 Euro/kg Lebendgewicht (LG) beziehungsweise 38,2 % erstmals seit Anfang März wieder befestigen, allerdings lediglich um 0,5 Cent/kg LG. Die Fleischnachfrage ziehe nach der Lockerung von Corona-Auflagen wieder an, berichteten dortige Experten.
Preisbefestigung in SpanienIn Spanien setzte sich der für die Jahreszeit übliche Anstieg der
Schlachtschweinepreise fort; die maßgebliche Notierung am Mercolleida legte am vergangenen Donnerstag um 1,5 Cent auf 1,303 Euro/kg LG zu. Möglich machten dies ein saisonal rückläufiges Lebendangebot sowie abnehmende Schlachtgewichte.
Einen stärkeren Anstieg habe die zwar belebte, aber wegen fehlender Touristen noch nicht normale Nachfrage verhindert. Zudem seien die Fleischpreise im Verkauf kaum gestiegen, berichtete der Mercolleida. In Spanien und auch im EU-Mittel hatten die Schlachtschweinepreise schon in der Woche zum 7. Juni etwas fester tendiert
Im EU-Durchschnitt waren für Tiere der Handelsklasse E 163,54 Euro/100 kg SG gezahlt worden; das waren 0,63 Euro oder 0,4 % mehr als in der Vorwoche. Dazu trug ein Preissprung in Belgien von 7,5 % ebenso bei, wie die überdurchschnittliche Anhebung der Auszahlungspreise in der Slowakei um 3,7 %, in Litauen um 3,1 % und in Rumänien um 2,2 %. Zudem erhielten die Mäster in Deutschland, Spanien, den Niederlanden und Österreich zwischen 0,5 % und 1,5 % mehr Geld für ihre Tiere.
Unverändert blieben die Notierungen in Frankreich und Bulgarien. Dagegen mussten die italienischen Erzeuger in der Berichtswoche einmal mehr noch einen Abzug hinnehmen, und zwar von 0,9 %. Schwächer tendierten die Schlachtschweinepreise zudem in Griechenland, Irland und Dänemark mit Abschlägen von jeweils etwas mehr als 1 %. Der stärkste Rückgang wurde aus Estland mit 5,7 % gemeldet.