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12.03.2023 | 11:48 | Schweinemarkt 

VEZG-Preis bleibt auf hohem Niveau stabil

Bonn - Die Schlachtschweinepreise in Deutschland liegen seit Mitte Februar auf einem Allzeithoch, und dabei wird es vorerst bleiben.

Schlachtschweinemarkt
Schlachtschweineangebot in Deutschland wieder etwas umfangreicher - Aufkommen bleibt aber geringer als im Vorjahr. (c) proplanta
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ließ am Mittwoch (8.3.) ihre Leitnotierung mit 2,28 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Das Angebot an Lebendtieren hat zuletzt zugenommen. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden in der Woche zum 5. März 746.700 Schweine geschlachtet; dies war das höchste Aufkommen in diesem Jahr.

Bei der VEZG wurden für die laufende Schlachtwoche gut 10.000 oder 4,5 % mehr Schweine zur Vermarktung angemeldet. Das verfügbare Angebot finde aber weiterhin vollständig seine Käufer, berichtete die VEZG. Laut Analysten ist aktuell ein kleineres Lebendangebot als in den Vorjahren verfügbar. Dieses reicht jedoch für die Nachfrage der Schlachter aus. Der Markt ist nicht mehr so knapp versorgt wie noch vor einigen Wochen; er ist weitgehend ausgeglichen. Lediglich im Süden Deutschlands scheinen die Stückzahlen begrenzter zu sein. Die Schlachtstufe hatte vor einem weiteren Anstieg des VEZG-Preises gewarnt, da zusätzliche Preiserhöhungen am Fleischmarkt auf sehr starken Widerstand stießen.

Flüssiger Warenstrom

In Österreich wurde sowohl auf der Lebendseite wie auch am Fleischmarkt von einem „flüssigen Warenstrom“ gesprochen. Die maßgebliche Schlachtschweinenotierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) blieb mit 2,34 Euro/kg SG stabil. Auch in Belgien, den Niederlanden und Dänemark blieben die Auszahlungsleistungen der Schlachtbetriebe unverändert.

Aus Belgien wurde berichtet, dass der wichtige Hälftenverkauf nach Osteuropa unter Preisdruck geraten sei. Laut Danish Crown richtet sich der Fokus nun auf das Ostergeschäft, welches den Fleischabsatz beleben soll. Die Frischfleischverkäufe am EU-Binnenmarkt liefen derzeit stetig, der Export von Tiefkühlware in Drittländern sei aber gering. Allerdings leerten sich die Lager in Asien und Australien, und erste Kunden hätten trotz höherer Preise Bestellungen für die Auslieferung im späteren Frühjahr aufgegeben.

Märkte laufen auseinander

In Europa ist derzeit eine Zweiteilung des Schlachtschweinemarktes zu beobachten. Denn während die Notierungen im Norden stagnieren, erklimmen sie im Süden immer neue Rekordmarken. In Frankreich stieg die Notierung am Marché du Porc Breton am vergangenen Donnerstag erneut um den Maximalbetrag von 5 Cent; im Vorwochenvergleich ist ein Plus von 6 Cent auf noch nie dagewesene 2,366 Euro/kg SG zu verzeichnen. Vergangene Woche war das Schlachtschweineaufkommen 11 % kleiner als vor genau einem Jahr, wozu allerdings auch die Komplikationen durch den großen landesweiten Streik gegen die Rentenreform beitrugen.

Um rund 10 % geringer als Anfang März 2022 fiel das Lebendangebot in Spanien aus. Die Notierung am Mercolleida setzte ihre Aufwärtsbewegung fort und stieg um 3,5 Cent auf die neue Rekordmarke von 1,967 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Für die nächsten Wochen wird weiter ein viel zu kleines Lebendangebot, gemessen an den Verarbeitungskapazitäten und dem Bedarf der Schlachter, erwartet. In Italien kamen zuletzt mehr zurückgehaltene Schweine auf den Markt und die Verhältnisse gestalteten sich ausgeglichener. Die nationale Leitnotierung stieg dennoch um 2 Cent/kg LG.

EU-Durchschnittpreis weiter anziehend

Am gesamten EU-Markt tendierten die Schachtschweinepreise in der Woche zum 5. März fester. Laut Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten 227,27 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 1,92 Euro oder 0,9 % mehr als in der Vorwoche. Im Vorjahresvergleich erhielten die Erzeuger fast 60 % mehr Geld für ihre Tiere. Über einen besonders kräftigen Aufschlag von jeweils gut 5 % konnten sich die Mäster in der Berichtswoche in Irland und Rumänien freuen.

In Spanien und Portugal zogen die Preise um 2,3 % beziehungsweise 2,5 % an. Für Luxemburg, Dänemark, Frankreich und die Slowakei wurden Zuschläge zwischen 1,0 % und 1,9 % gemeldet. In Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden blieben die Auszahlungsleistungen der Schlachtunternehmen weitgehend unverändert. Zu moderaten Abschlägen von jeweils 0,4 % kam es laut Kommission in Polen und Lettland. Deutlicher gaben die Schlachtschweinepreise nur in Tschechien mit 1,1 % und in Kroatien mit 1,7 % nach.
EU-Marktpreise für Schlachtschweine (Woche 27.2. bis 5.3.2023)Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine (Woche 27.2. bis 5.3.2023)
AgE
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